Beate hatte nachgehakt:
Welche drei Gegenstände würdest Du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Ich gebe es zu … diese Frage ist ja so neu nicht. In etlichen Gesellschafts- und Psychospielchen, im Rahmen von Eignungstests taucht sie so oder ein wenig anders auf. Tatsächlich kann ich mich trotzdem nicht erinnern, dass ich sie bereits beantworten musste. Und jetzt, wo sie mir gestellt ist und ich sie auch noch in einem Blog-Beitrag beantworten muss, da fällt mir erst mal nicht sehr viel ein.
Spontan fällt mir natürlich der Gatte ein – den möchte ich unbedingt dabei haben, wenn ich auf eine einsame Insel reisen darf. Schließlich ist er im Alltag wie im Urlaub seit vielen Jahren mein liebster, bester und vielfach erprobter Begleiter.
Aber halt. Beate hat ja ausdrücklich „Gegenstände“ geschrieben…
Der Gegenstand als solcher ist ein sprachlich verwendeter Begriff von einer kognitiven Manifestation, die durch Sinnesreize und durch Denkprozesse ausgelöst wird. Das Erkennen eines Gegenstands ist Ausgangsbedingung für den weiteren Erkenntnisgewinn, für die Anwendung des Gegenstands oder für die Kommunikation über den Gegenstand. Der Begriff kann „alles meinen, wovon überhaupt die Rede ist“. Üblicherweise bezeichnet der Begriff keine Lebewesen.
Soviel verrät Wikipedia (und noch mehr). Diese Antwort geht also schon einmal nicht. Außerdem: dann wäre die Insel doch nicht mehr einsam!
Editiert am 01.01.2019
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Welche drei Gegenstände würdest Du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Dennoch, ich habe ja außer dem Bloggen einen Beruf. Dieser hat mich darauf trainiert nachzufragen:
Wie einsam ist die Insel denn genau? Ist sie nur unbesiedelt oder gibt es am Ende keine Fauna? Wo befindet sie sich? Mitten im, na sagen wir mal, Bodensee, in der Antarktis oder in der Südsee? Ist sie felsig, von Sandstränden umsäumt, liegt sie ganz oder teilweise unter einem Gletscher? Wie ist das Klima dort?
Schließlich wäre es auch nützlich, die Dauer des Aufenthalts zu erfahren. Muss ich nur eine kurze Weile auf der Insel bleiben, wären ein paar Kerzen und ein gut ausgestatteter Picknickkorb der pure und ausreichende Luxus. Dauert der Aufenthalt jedoch lebenslänglich, also nach deutscher Übung, anders als in den Gefängnissen der Niederlande, im Schnitt 15 Jahre, sollte die Auswahl der drei möglichen Dinge schon etwas gewissenhafter erfolgen.
Da ich keine Vorgaben habe… Lasse ich meine Gedanken einmal schweifen und träume mich auf eine sonnige Insel mit üppig grüner Vegetation, wunderbar weißen Sandstränden mit sauberen, klaren Süßwasserquellen und ohne gefährliche Tiere. Ich werde dorthin gebracht und nach einigen Wochen wieder abgeholt (also kein „lebenslänglich“, bitte!).
Dann kann ich meinen Aufenthalt dort genießen. Rund um die Uhr höre ich das Rauschen der Wellen, die Palmwedel im Wind, Vögel zwitschern, gelegentlich eine Affenfamilie, die durch die frische Früchte tragenden Bäume tobt. Ich schlafe am Strand, stehe auf, wenn es hell wird, gehe schlafen, wenn es dunkel wird – und an manchen Abenden kann ich dem unendlichen Sternenhimmel nicht widerstehen und träume bis weit in die Nacht hinein in das dunkel glitzernde Firmament. Angst vor dem Alleinsein, Angst im Dunkeln – nein, ich glaube, die hätte ich nicht.
Im Gegenteil. Ich denke, diese Zeit könnte ich gut allein mit mir sein. So komme ich zur Ruhe, nichts was mich ablenkt, keine ermüdenden Termine, keine Telefonkonferenzen. Endlich einmal Momente nur mit mir selbst, mit Rückblick und Phantasieren, Planen und Nachdenken für die Zukunft, Platz, um zu mir zu finden. All das also, für das in unserem Alltag ja sonst kaum Raum bleibt.
Und praktisch wie ich bin beantworte ich die Frage, welche drei Dinge ich auf meine Insel mitnehmen sollte ganz nach den Gesichtspunkt der Nützlichkeit:
Ich glaube, ich würde
1. ein Schweizer Messer* mitnehmen. Damit kann ich ernten, Holz schneiden, Fische ausnehmen, Krebse knacken. Man muss ja was essen. Und ich will natürlich nicht alles roh verzehren müssen, ein bisschen Lagerfeuer am Abend wäre ebenso schön: also nehme ich auch
2. einen Feuerstarter* und
3. einen Topf* mit.
Und wie seht Ihr das? Schreibt mir doch in den Kommentar, ob Ihr auch manchmal davon träumt, auf einer einsamen Insel zu sein? Hättet Ihr Angst vor dem Alleinsein? Welche drei Dinge würdet Ihr einpacken?
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(Alle Fotos auf dieser Seite sind auf "meiner" Insel Spiekeroog entstanden.)
Zypresse (Dienstag, 23 Januar 2018 08:46)
Spannend, oder? Ich würde heute vielleicht auch das ein oder andere anders sehen - aber bei den drei Gegenständen, da bleibt's dabei. Und Dir, liebe Beate, wünsche ich ein Satellitentelefon und funktionierendes Internet um in Kontakt zu bleiben! Damit Dich ein Boot abholt und, Dich, ja, wohin eigentlich bringt? Zurück in die Homebase oder doch lieber auf Reisen mit nimmt?
Beate (Dienstag, 23 Januar 2018 07:24)
Viereinhalb Jahre später:
Einstellungen ändern sich. In den letzten Jahren habe ich besonders stark erfahren, wie wichtig Freunde sind.
Wenn ich also unbedingt auf eine einsame Insel müsste, dann würde ich ein funktionierendes Satellitentelefon mitnehmen, um mit den Freunden in Kontakt zu bleiben – und um möglichst bald ein Boot zu rufen, das mich wieder abholt.
Andreas (Freitag, 26 Juli 2013 23:40)
der Gedanke manchmal alleine auf einer Insel zu sein , ein berührender Gedanke .
Was würde ich einpacken ?
ein Leatherman Tool
mein Lieblingsbuch wie passend " Medalges
Ein Jahr allein in den bleichen Bergen "
und das dritte meine Gitarre
vlg Andreas ( Andy )
Beate (Freitag, 26 Juli 2013 18:21)
Hallo Ulli,
genialer Lösungsweg und sehr zufriedenstellendes Ergebnis ;-)) … wie nicht anders von Dir erwartet! Der Knackpunkt bei der Beantwortung ist für mich die Frage nach der Dauer des Aufenthalts, das hast auch Du klar erkannt.
Hier noch meine Notlösung für alle Fälle: ich würde Aladins Wunderlampe mitnehmen, die ja bekanntlich drei Wünsche erfüllt. Mein dritter Wunsch wäre dann auf jeden Fall und immer wieder der nach der nächsten Wunderlampe. Aber wie gesagt: das ist nur eine Notlösung! :-))
Ich wünsche allen einen wunderbaren Sommer … auf Spiekeroog und anderswo!
anneken (Freitag, 26 Juli 2013 16:49)
Ich möchte nicht auf eine einsame Insel sein. Ich liebe Kontakte zu andere Menschen. Wenn ich da unverhofft doch landen wurden, wurde ich versuchen so schnell wie möglich wieder weg zu kommen.
Was ich mitnehmen möchte wäre:
1. SOS Raketen + Feuerzeug
2. ein Aufblasbares Boot
3. ein Paket Notessen (sowas wie man bei der Bundeswehr bekommt oder so)
Ein Psycholoog wurde mein Antwort bestimmt zu schaffen machen.
LG Anneken
eo (Freitag, 26 Juli 2013 16:42)
Hallo Ulli, allein und einsam sind zwei Dinge - und wenn eine Insel einsam sein soll, so muss man dort nicht allein sein.
Und eine "einsame Insel" ist etwas ganz anderes als ein einsamer Mensch. Sie ist verlockend, diese Insel, macht jene neidisch, die den Weg dorthin nicht finden. Und was du mitnimmst zeigt Entschlossenheit: Ja, ich packe das schon, mir täglich das zum Leben zusammen zu suchen, was man eben so braucht. Ich will hier gar nicht von meiner Lust berichten, alles dem Meer zu entnehmen . . .
Erkennst du meine Träume? Ich brauche dafür keine von Wasser umschwabberte Insel, es reicht ein Häuschen am See, schwierig zu erreichen, ok. Einen Strand o. ä. Oder ein Haus mit kleinem Garten - Einsamkeit verleitet zu Kreativität, weil man nicht abgelenkt wird.
Ist das?
Simone (Freitag, 26 Juli 2013 15:31)
Hallo Ulli!
Eine einsame Insel hat für begrenzte Zeit sicherlich ihren Reiz. Auf den Malediven kann man oft eine für einen Tag mieten (für Flitterwöchler gedacht). Man wird dann morgens mit einem Picknickkorb dort ausgesetzt und abends wieder abgeholt. Das wäre vielleicht mal was.
Ansonsten sehe ich das ähnlich wie du; ich bin da auch eher praktisch veranlagt. Sonnencreme wäre vielleicht noch was.
Mein Kollege hat mal auf die Frage folgendes geantwortet, was uns alle sehr amüsier hat:
"Ein Gyros Stand (sowie das erforderliche Verbrauchsmaterial in großzügiger Menge) - nen Warsteiner Bierwagen (entsprechend bestückt mit großzügiger Menge Bier, Schnaps und Jack Daniels)- nen Fernseher mit eingebauten DVD-Player (sowie eine angemessene Anzahl von DVD´s) - eine funktionierende Tiefkühltruhe - die Band Pussycat Dolls (sowie ein sich täglich wechselndes Showprogramm) - und einen Flugzeugträger"