Sandra hatte bei der Beantwortung der letzten Frage des Fragebogens „Welche Frage möchtest Du Zypresse unterwegs gern stellen?“ nachgehakt:
Ist es Dir auch schon mal so gegangen, dass Du unterwegs landestypische Spezialitäten probierst, sie super lecker sind,
aber dann zuhause irgendwie nicht mehr so gut schmecken,
wenn man sie als Souvenir mitnimmt?
... und heute ist es so weit: meine Antwort auf diese Frage gibt es hier.
Irgendwie schmeckt es anders als… ja, das kenne ich. Ihr sicher auch, oder?
Da hat man den ganzen Urlaub lang einen bestimmten Aperitif getrunken und vor Ort rasch gekauft, um ein wenig Urlaub nach Haus zu retten – und dann? Zu Hause, ohne Urlaubs-Wetter, -Laune, -Ambiente da schmeckt es einfach nicht mehr. Zum Glück nicht so geht es mir mit Aperol Spritzz – den trinke ich nicht nur in Italien sondern auch hier gern und oft. Anders ist es zum Beispiel mit Ouzo. In Griechenland in der netten kleinen Strandtaverne habe ich ihn gern getrunken – beim Griechen in der Nachbarschaft lasse ich den Schnaps auf Kosten des Wirtes regelmäßig zurückgehen. Er schmeckt nach Hustendrops und verursacht Kopfweh – das mag ich nicht.
Regelmäßig geht es mir so mit Obst und Gemüse. Zu Hause mag ich beispielsweise gar nicht gern Tomaten. Ich finde sie hart, aromafrei und mag auch das Gefühl zwischen fester Schale und wässrig-weichem Innenleben überhaupt nicht. Anders im Süden: da liebe ich frisch vom Strauch gepflückte, aromatisch duftende und süß schmeckende Tomaten – die dürfen dann gern auch mal eine nicht EU-gerechte Form haben.
Oder Obst. Habt Ihr schon einmal eine frisch gepflückte Banane gegessen? Mit denen, die wir hier im Laden finden überhaupt nicht zu vergleichen. Oder Ananas? Ich liebe diesen zuckrig, süßen, saftigen Geschmack und kann gar nicht genug davon bekommen. Tropisches Obst in jeder Variante… Mango, Papaya, Guaven, Maracuja, Rambutan… nennt es, es schmeckt mir. Aber hier? Nicht nur aus ökologischen Gründen verzichte ich auf den Kauf: es schmeckt einfach zu Haus nicht so wie vor Ort.
Bei meiner ersten großen Reise (lang ist es her, während des Studiums…) haben wir kurz vor dem Heimflug auf dem Markt in Colombos Vorort Mount Lavinia Obst eingekauft und in einer Reisetasche im Handgepäck mit nach Deutschland zurückgebracht. Das gab einen super leckeren Obstsalat für Freunde und Wohngemeinschaft. Heute würde einen vermutlich der Zoll damit schon gar nicht mehr durch die Kontrollen lassen…
Was gekochte Gerichte angeht – da ist es nicht gar so deutlich. Obwohl… französisches Baguette und Croissants schmecken auch nur in Frankreich so gut – die, die man hier kaufen kann… na ja. Eine Pizza in Neapel ist etwas anderes als die Pizza in Düsseldorf – aber liegt das wirklich an der Zubereitung oder hat das dann auch etwas mit der speziellen Atmosphäre der italienischen Hafenstadt und dem Bewusstsein „ich bin am Geburtsort der Pizza“ zu tun?
Ich glaube schließlich, es gibt bestimmte Essen, die ich untrennbar mit bestimmten Reisen in Verbindung bringe
- frischer Hummer „in the rough“ an der Küste von Maine, während die Sonne grad den Morgennebel auflöst und das Fischerboot noch entladen wird – köstlich
- Gambas al ajillo am Abend mit Blick auf das Meer und den kleinen Hafen eines Dorfes auf einer kanarischen Insel – und danach Kartoffeln mit mojo – wunderbar
- gegrilltes Rinderfilet in einer Trattoria in den Hügeln oberhalb der Stadt in Venetien - es zerging auf der Zunge, so zart
- Bobotie im Restaurant des (altmodischen) Restcamps Punda Maria im Kruger Nationalpark nach einem langen Tag mit vielen Wildbeobachtungen – es schmeckte jedes Mal ein wenig anders, aber immer lecker
Und wie ist das bei euch?
Habt ihr ähnliche Erfahrungen oder kennt ihr das gar nicht?
Wo habt ihr schon einmal etwas ganz außergewöhnlich Leckeres gegessen und wo vielleicht etwas ganz und gar Ekliges probiert?
Schon geantwortet auf meine Fragen haben
- Hedi von Pizzasocken
- Beate von unterwegs mit Beate
- Mareike von Fotografie aus Leidenschaft
- Simone von Simones Reiseansichten
- Tina von Gerd & Tina on tour
- EO von obenende
- Sandra von SA*GA Photography ~Moments in Light~
Alles und auch meine Antworten auf die Gegenfrage hier nachzulesen.
Falls jemand von Euch auch gern meine Fragen beantworten und mir eine Gegenfrage stellen möchte: nur zu, kurze Nachricht genügt! Ich freu mich drauf.
Tina (Sonntag, 24 November 2013)
Hallo!
Also mir geht es nicht so. Wenn ich mal etwas aus dem Urlaub mitnehme zum Verkosten zuhause, dann ist es jedes Mal ein schönes "Erinnerungs-Schmeck-Erlebnis". Ob das nun der "Nusseler" war (vom Fischerwirt in Tirol) oder die hausgemachten Marmeladen von verschiedenen Höfen in Südtirol: das hat zuhause immer prima geschmeckt und war nie enttäuschend.
Ein ganz besonderes Fernweh-Auslöse-Getränk ist für Gerd und mich Savannah Dry. Das ist dieser südafrikanische Cidre, der sowohl in der RSA, als auch in Namibia unser liebster Sundowner ist. Vor 2 Jahren habe ich einen deutschen Anbieter entdeckt, der die Flaschen importiert und habe dort eine Kiste bestellt.
Zuerst war ich ja skeptisch, ob es den selben Zauber auf mich ausüben würde, wie in Afrika. Aber dann war ich doch positiv überrascht: zuhause hatten wir unsere südafr. Lieblings- CD laufen, lecker Essen zubereitet und dann (spätabends) draussen das Savannah eiskalt und mit Zitronenscheibe im Flaschenhals serviert: da kam definitiv Urlaubsfeeling auf :-))
Was die Tomaten betrifft, gebe ich dir aber recht!! Die schmecken in Deutschland nur, wenn sie ausm Garten kommen ( von meinem Bruder z.B.) aber ausm Supermarkt....>bähhh...
Grüßle, Tina