Thomas hatte bei der Beantwortung der letzten Frage des Fragebogens „Welche Frage möchtest Du Zypresse unterwegs gern stellen?“ nachgehakt:
Welche Auswirkungen hätte es auf Dein Leben,
wenn es ab morgen kein Internet mehr geben würde?
... und heute ist es so weit: meine Antwort auf diese Frage gibt es hier.
Ab morgen schon? Na dann muss ich mich jetzt wohl beeilen. Scherz beiseite - können wir uns ein Leben ohne das Internet überhaupt noch vorstellen? Schwer, oder? Dabei geht das, wie wir auf Reisen immer wieder erleben oder wie wir aus den Nachrichten erfahren, wenn in bestimmten Ländern einzelne Seiten oder auch das gesamte Netz einfach abgeschaltet werden.
Es gibt jedenfalls viele positive und nützliche Seiten des Internets.
Durch das Internet werden Zeit und Raum aufgehoben. Es verbindet mich mit Menschen auf der ganzen Welt, mit Freunden und Bekannten in Übersee. Dabei spielen, anders als bei meiner ersten großen Reise und danach, Entfernungen oder Uhrzeiten kaum noch eine Rolle. Die Kommunikation ist via Chat, Mail, Skype viel einfache, unkomplizierter geworden. Ich muss Freunde nicht mehr persönlich treffen und bekomme doch viel mehr von ihrem Alltag mit als zu Zeiten von Luftpostbriefen oder selbst Faxen. Und über das Internet habe ich inzwischen viele Menschen kennengelernt, sie sind zu Freunden geworden, mit denen ich mich zunächst „nur“ über gemeinsame Interessen ausgetauscht habe.
Die Kommunikation geht sehr schnell. Liebe Briefe, wichtige Unterlagen, persönliche oder berufliche Nachrichten, Musik, Videos und Bilder - alles kann in blitzschnell verschickt werden. Daher muss niemand mehr lange auf Post warten. Und schon gar nicht muss ich auf Reisen postlagernde Sendungen abholen und kann nur zu vorher abgesprochenen Zeiten mit meinen Lieben zu Haus in Kontakt treten.
Das Netz hat vieles vereinfacht. Ich nutze es zum Einkaufen und zum Arbeiten, fürs Online-Banking und vieles mehr. Das spart lange Wege und Zeit. Besonders hilfreich finde ich das Internet bei unseren Reiseplanungen. Wenn es früher fast unmöglich war oder mindestens mehrerer Faxe hin und her bedurfte, bis wir wussten ob ein bestimmtes Hotel barrierefrei ist und für uns geeignet - heute geht das mit ein oder zwei Mails hin und her rasch zu klären - häufig sogar noch viel anschaulicher, wenn z. B. der Vermieter einer Ferienwohnung ein paar Fotos mitschickt.
Dennoch ist es so wie immer im Leben: jeder Vorteil kann zugleich auch Nachteil sein.
So sorgt das Internet mitunter dafür, dass wir persönliche Kontakte reduzieren. Statt uns zu treffen oder einfach mal anzurufen nutzen wir Chats oder schreiben „nur noch“ Mails. Es kann passieren, dass dabei das persönliche, die auch zur Kommunikation gehörende Mimik und Gestik verloren gehen.
Und immer besteht auch die Gefahr, nur noch im Netz aktiv zu sein, zu vergessen, sich Auszeiten zu nehmen, sich nicht mehr zurück zu ziehen. Und in den sozialen Netzwerken laufe ich Gefahr, nur noch wichtig zu nehmen, was die sogenannten Freunde gerade darüber posten, was sie derzeit tun.
Wie würde sich mein Leben ändern? Schon ganz erheblich, allein was Beruf und Alltag angeht. Manches (Recherchen, Nachfragen, geschäftliches…) würde länger dauern, mehr Zeit kosten. Ich würde aber sicher auch Zeit gewinnen für anderes, für Freunde und Familie. Dennoch: missen möchte ich das Internet nicht - aber Thomas Frage hat mich daran erinnert auch öfter mal abzuschalten, die Kiste auszuknipsen, offline, afk zu sein und das real life zu leben.
Und wie ist das bei euch? Habt ihr ähnliche Erfahrungen machen können oder Vorsätze gefasst?
Wer schon geantwortet hat und auch meine Antworten auf die Gegenfrage könnt ihr hier nachlesen. Falls jemand von Euch auch gern meine Fragen beantworten und mir eine Gegenfrage stellen möchte: nur zu, kurze Nachricht genügt! Ich freue mich drauf.
Kommentar schreiben
Thomas (Dienstag, 12 August 2014 18:12)
Hi, Danke für die Beantwortung meiner Gegenfrage.
Für mich wäre der Ausfall des Netzes eine Katastrophe. Ich brauche es beruflich, verdiene unter anderem mit Tätigkeiten im Netz meine Brötchen (nein, nicht mein Blog). Auch die Arbeit in unserer Firma wäre extrem beeinflusst von so einem Ausfall.
Und privat will ich auch nicht mehr drauf verzichten, die Gründe sind ähnlich wie bei Dir und wohl fast jeden anderen im Netz.
LG Thomas
Robert (Dienstag, 12 August 2014 23:58)
Moin,
Für mich privat wäre es ein Verlust, wenn es das Internet plötzlich nicht mehr geben würde, ein Verlust, den ich privat durchaus überleben würde. Außer Facebook, die ein oder andere Community, Mailbox, Nachrichtendienste, nutze ich das Internet recht wenig. Manche Urlaube werden gar zur 95% Free Internet deklariert. Online Banking bzw Online-Shopping mache ich nur wenn ich das Gesuchte Objekt der Begierde nicht im Analog-Geschäft bekomme.
Dienstlich sieht es da doch anders aus, viele Anwendungen, mit denen ich arbeite, laufen übers Internet, viele Geschäfte meiner Firma laufen übers Internet etc pp.
Letztendlich ist das Internet Segen und Fluch zugleich. Heute fragt man sich, wie das früher alles ohne Internet gegangen ist.
zypresse (Mittwoch, 13 August 2014 09:34)
Ja, beruflich scheinen wir inzwischen wirklich komplett am Netz zu hängen. Ich habe vor ein paar Jahren einmal einen Totalausfall in der Verwaltung miterlebt - es ging nichts mehr, einfach weil man noch nicht einmal mehr simple Datensätze kontrollieren konnte. Zum Glück dauerte das nur wenige Stunden...
Danke für Eure Kommentare, Thomas und Robert.
Beate (Donnerstag, 14 August 2014 10:16)
"Nur die Menge macht das Gift", das gilt auch fürs Internet. Jeder muss und darf dabei für sich selbst entscheiden, welche Angebote er in Anspruch nimmt und welche nicht. So finde ich persönlich es total komfortabel, beispielsweise meine Bankgeschäfte und Buchungen online zu erledigen, aber die sogenannten "sozialen" Netzwerke mit unwichtigen Infos über meine Tätigkeiten und Befindlichkeiten sowie mit Selfies in jeder Lebenslage vollzumüllen, das ist nicht mein Ding. Vielleicht bin ich dafür aber auch einfach nur zu alt … ;-)))
zypresse (Donnerstag, 14 August 2014 10:33)
Ne, Beate, Du weißt doch: man ist so alt, wie man sich fühlt... und wenn es danach geht, sind wir doch allenfalls... na sagen wir mal 38?
Janine (Freitag, 15 August 2014 04:23)
Oh je, für mich wäre das schon recht schlimm. Mal ganz abgesehen von E-Mails, Online-Recherche und dem bloggen, wäre ich sehr sehr traurig meine Familie via skype nicht mehr sehen zu können. Natürlich gibt es das Telefon, aber jemandem in die Augen sehen zu können finde ich doch sehr viel schöner. Und man kann gleichzeitig den Großeltern die Enkelkinder zeigen. Würde es morgen kein I-net mehr geben.... Ich wäre unglaublich traurig.
zypresse (Freitag, 15 August 2014 10:52)
Recht hast Du, Janine... und ich hätte den Zwerg auch noch nicht schlafen gesehen. Die große Schwester ist ja immer aushäusig wenn wir mal zum skypen kommen. Aber das holen wir ja ganz bald nach!