Zypresse unterwegs… dieses Mal allein und ohne Reisebegleitung. Nach einigem Durcheinander im familiären Umfeld war es einfach nötig: mal raus hier, noch ein wenig Sonne, Wärme, noch ein wenig Zeit für mich. Und so habe ich kurzentschlossen ein Angebot gebucht: eine Woche auf der Kanareninsel Fuerteventura (von der liebe Freunde regelmäßig begeistert berichten), ein Hotel mit Halbpension und weil ich als bekennender Sportmuffel mit dem ausgeprägten Sportangebot nicht so viel, dafür aber mit der Insel und ihrer Landschaft vertraut werden möchte: ein kleines Mietauto.
Mein Start begann zu unchristlicher Stunde, ging doch der Flug schon um kurz nach sechs Uhr morgens von Düsseldorf los. Zum Glück kann ich schlafen beim Fliegen und so habe ich einen großen Teil der vier Stunden Flugzeit verschlafen und verdöst. (Und ehrlich: das Frühstück an Bord wäre auch des Wachbleibens nicht wert gewesen…) Jedenfalls erreichten wir die Kanareninsel planmäßig, ich musste ein wenig auf meinen Koffer warten und dann konnte ich mein Auto abholen. Ein kleiner Skoda citigo, nicht mehr ganz frisch und mit einigen Schrammen - sicherlich nicht das beste Auto der gebuchten Kategorie, das Avis im Angebot hatte. Aber wer will bei einem so günstigen Angebot schon meckern.
Hotel auf Fuerteventura
Mein Hotel liegt eine knappe Dreiviertelstunde vom Flughafen entfernt, die Strecke war gut zu fahren und meine ersten Eindrücke von der Insel: man muss schon ein Wüstenliebhaber sein, um diese Landschaft zu mögen. Die Erde ist dunkel, es wächst nicht viel, es sieht eher nach viel Geröll, Steinen, Felsen, dunklem Sand aus. darüber aber: blauer Himmel mit einigen Wölkchen getupft, Temperaturen um die 20 ° C - also Ferienwetter. Unterwegs traf ich auch schon die ersten Ziegen für die diese Insel berühmt ist.
Im Hotel angekommen war mein Zimmer bereits zum Beziehen bereit (und das lange vor der offiziellen check in Zeit!) und so konnte ich mich schnell heimisch machen, den Koffer auspacken und das freundlich und skandinavisch hell gestaltete Zimmer einräumen.
Danach habe ich in einem netten Strandcafé ein Sandwich gegessen, einen Kaffee getrunken, den Blick auf den Atlantik am dunklen Sandstrand genossen. Außer mir: viele Menschen, alle unterwegs von einer Sportart zur nächsten. Der Dresscode hier: Sportkleidung in allen Variationen - da falle ich mit lockerer Dreiviertelhose und bequemen Shirt schon auf. Aber wartet: ich habe mir fest vorgenommen, zumindest das Fitnesscenter mit seinen zahlreichen Geräten einmal zu testen … und vielleicht schaffe ich es auch einmal zum morgendlichen Sonnengruß?
Am Anreisetag jedenfalls war nach einer Siesta (die musste nach den frühen Aufstehen einfach sein) und einem kleinen Spaziergang nur noch das Abendessen (vom Buffet - und die meisten Gäste hatten ihre Sportkleidung tatsächlich gegen normale Klamotten getauscht…) und dann ein wenig lesen auf meinem Balkon drin.
Faro de la Entallada und Gran Tarajal
An meinem ersten Tag habe ich ausgeschlafen, war dann beim großen, reichhaltigen Frühstücksbuffet und bin tatsächlich recht früh schon aufgebrochen zu meinem ersten Ausflugsziel. Nicht weit von hier, nur etwa zehn Kilometer entfernt liegt auf einer Felsklippe der Faro de la Entallada. Die Straße dorthin schmal aber gut gepflegt, Begegnungen bis auf einen tapferen Radfahrer keine… erst als ich zurück wieder auf die Hauptstraße abbog begegneten mir zwei Kleinbusse. Der Leuchtturm selbst? Ein großer Bau mit einem kleinen Lichttürmchen mitten in der Einsamkeit auf eine felsige Bergnase gebaut. Schöner Ausblick auf das tiefblau glitzernde Meer und ein wenig die Ostküste hinauf und hinunter. Und ganz im Süden konnte man die Sanddünen ahnen, für die Fuerteventura ja auch berühmt ist.
Und dann habe ich noch einen kleinen Abstecher gemacht, nach Gran Tarajal, in die zweitgrößte Stadt der Insel, nun ja, mit etwa 8000 Einwohnern doch eher ein Städtchen. Dort gab es kanarischen Kleinstadtalltag, fast ohne Touristen - und einige große Supermärkte, in denen ich paar Besorgungen erledigt habe.
Fuerteventuras Mitte, Betancuria und Ajuy
Am zweiten Tag war ich schon wieder unterwegs. Mit dem Auto das Zentrum der Insel erkunden und an der Westküste ein Hafendorf ansehen. Dabei ist mir sehr deutlich geworden: Die Insel mag man oder nicht. Lieblich, freundlich ist Fuerteventura nicht. Die Landschaft ist sehr karg, öde, leer. Aber da ich ja Wüste mag finde ich es ganz reizvoll. Eigentlich hätte ich auf meiner Tour auch Windmühlen sehen sollen – aber die Abfahrt habe ich wohl irgendwie verpasst. Na, vielleicht die Tage noch einmal. Dafür war ich am Vormittag auf dem Mirador Morro Velosa (645 m hoch), mit einem wirklich schönen Blick auf die rötliche Landschaft des Inselnordens. Die Sonne schien, aber der Wind, der wehte, war nicht ohne. Die Straße hinauf (und später hinunter) war eine tolle Passstraße, mit vielen Kurven und z. T. recht steil. Meine Bewunderung für die zahlreichen Radfahrer, die mir begegneten.
Von dort ging es weiter nach Betancuria, die alte Inselhauptstadt mit schönen alten Gebäuden, Kirche, Plätzen – und Staubsaugern, die den zahlreich einfallenden Touristen das Geld aus der Tasche ziehen. Aber es war hübsch und ich bin eine ganze Weile dort herumgestreift.
Über Pajara bin ich dann ans Meer nach Ajuy gefahren – und habe dort direkt am Strand frischen Fisch gegessen, die Wellen betrachtet und mir gedacht, wie gut es mir doch geht.
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Beate (Thursday, 11 December 2014 08:12)
... irgendwie klingt das für mich nicht nach wirklicher Begeisterung für die Insel, aber vielleicht warst Du ja einfach nur zu urlaubsreif. Ich bin gespannt auf die nächsten Fuerteventura-Tage.
Liebe Grüße, wo immer Du jetzt auch bist
Beate
zypresse (Tuesday, 09 December 2014 19:38)
Ja, das Hotel ist durchaus weiter zu empfehlen... auch für bekennende Nicht-Sportler. Und Ihr habt ja nicht mehr lang, dann geht es für Euch auch los ;-)
Julika (Monday, 08 December 2014 19:28)
Ich war schon sehr gespannt auf Deinen Bericht. Wir freuen uns, dass es Dir gefällt. Und Deine Eindrücke teile ich, sowohl was das Hotel betrifft, als auch Landschaft und Orte. Gran Tarajal ist wirklich eine typisch spanische Kleinstadt abseits der Touristenströme und gar nicht weit weg.