Sabine von GeckoFootsteps hat sich an einen Sonnenuntergang in Kambodscha erinnert. Dieser Moment war für sie das vollkommende Glücksgefühl. Inspiriert durch diese Erinnerung, möchte sie nun von
anderen Bloggern wissen, was ihr schönster Reisemoment war. Also hat sie zu einer Blogparade
aufgerufen.
Klar sind mir ganz viele tolle Erlebnisse eingefallen, von denen ich erzählen könnte. Es gab tolle Orte und Sehenswürdigkeiten, die ich immer schon sehen wollte oder die mich besonders beeindruckt haben. Gerade in Afrika gab es immer wieder spektakuläre Sonnenuntergänge oder auch ein Unwetter in der Kalahari. Aber mein ganz spezieller Reisemoment, den ich teilen möchte, war dann doch ein anderer.
Für mich fand dieser Moment in Südafrika statt. Das wundert Euch sicher nicht wirklich, oder? Verbunden sind mit dem schönsten Reisemoment die großen, eindrucksvollen, grauen Giganten - genau: die Elefanten. Es gibt sie in etlichen der südafrikanischen Nationalparks und Game Reservate, z. B. im weltberühmten Krüger National Park mit ca. 8500 Elefanten; im Addo Elephant National Park nordöstlich von Port Elizabeth mit gut 400 Tieren oder im Marakele National Park mit etwa 126 Tieren.
Und einiges über die sanften Riesen wussten wir schon, weiteres hatten wir uns angelesen.
- Ein Afrikanischer Elefantenbulle wird durchschnittlich 3,20 m groß und 5 Tonnen schwer.
- Afrikanische Elefanten verbringen täglich 16 bis 20 Stunden mit Fressen und nehmen dabei ca. 200 bis 300 kg Gräser, Wurzeln, Blätter, Zweige, Baumrinde, Holz und Früchten zu sich.
- Elefanten können nicht schwitzen. Nur über die gut durchbluteten Ohren, die von bis zu 14 Litern Blut pro Minute durchflossen werden, kann Wärme abgegeben werden.
- Afrikanische Elefanten ruhen meistens während der Mittagshitze oder um Mitternacht und schlafen dabei nicht selten im Stehen gegen einen Baum gelehnt.
- Elefantenherden werden von einer Leitkuh angeführt, die ihre Position bis zum Tode behält.
Elefanten am Hapoor im Addo Nationalpark
Und doch hatte uns all das nicht auf unsere erste intensive Begegnung mit den sanften Riesen vorbereitet. Am Hapoor Wasserloch im Addo Elephant National Park trafen wir auf ganz viele von ihnen. Nicht nur eine Herde, nein, am späteren Vormittag trafen sich gleich mehrere Herden dort. Mit niedlichen Babys, rauflustigen Halbstarken und ehrwürdigen Tanten. Mit Spielchen wie im Sandkasten, liebevollen Begrüßungen, mit pädagogischem Talent und prächtigen Schaukämpfen.
Wir waren völlig fasziniert. Wir saßen in unserem Auto, staunten, schauten hier und guckten dort. Beobachteten den liebevollen Umgang zwischen den Mitgliedern der Elefantenfamilien. Entdeckten Interaktion, kleine Elefanten, die Unsinn machten, größere, die sich wie pubertäre Jungs rempelten. Staunten über die wachsamen Mütter und Tanten, die immer alles im Blick (und im Griff der unglaublich sensibel benutzten Rüssel) hatten. Bewunderten die ausdrucksvollen Augen mit langen Wimpern und dicke, schrumpelige Haut.
Es waren sicher vier Stunden, die wir am Hapoor verbrachten. Die Sonne brannte, es wurde warm, es wurde heiß im Auto und trotzdem. Wir konnten uns einfach nicht losreißen von diesem Lehrstück über Loxodonta africana. Verlassen haben wir das Wasserloch erst, als nach und nach alle Elefanten abzogen und im Busch verschwanden.
Es gab sicher noch viele andere tolle Momente unterwegs auf Reisen und doch war dies mein bisher schönster Reisemoment und ganz sicher der Moment, in dem meine Afrikaliebe geboren wurde.
Es war ein toller Augenblick, einer, in dem ich, in dem wir alles um uns herum vergessen haben. Wir haben geschaut, gestaunt, genossen, alles aufgesaugt, was es zu betrachten gab. Und gleichzeitig ganz intensiv gelebt und erlebt.
Und was war für Euch ein ganz besonderer Reisemoment?
Verratet mir doch bitte Euren ganz speziellen Augenblick!
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Sabine (Mittwoch, 15 April 2015 10:12)
Hallo Zypresse,
danke für Deine Teilnahme an der Blogparade. Schön, dass Du diesen besonderen Moment mit uns teilst. Ich hätte mich auch stundenlang von meinem Beobachtungsposten nicht weggerührt. :-)
Viele Grüße,
Sabine
Genuss Touren (Donnerstag, 16 April 2015 17:37)
Hallo Ulrike,
fantastische Bilder, vor allem der rennende Kleine. Und wie schön, dass noch jemand eine Elefantenbegegnung als schönsten Reisemoment erlebt hat :-).
Viele Grüße
Daniela
Beate (Montag, 20 April 2015 10:09)
Was für ein wunderbares, großartiges Erlebnis!
Ich erinnere mich an Namibia. Juli 2008, an einem Wasserloch im Etosha NP: nacheinander kamen immer wieder neue Elefantenfamilien aus dem Busch, und bei 50 Individuen gaben wir das Zählen auf und genossen einfach nur das überwältigende Schauspiel. Es war genauso, wie Du es hier geschildert hast, und mein Blogbeitrag zu diesem Thema wäre wahrscheinlich ähnlich wie der Deinige geworden.
Obwohl … da gab es diese unvergessene Pirschfahrt im Buffalo Paddock von Banff, der Ritt auf einem Dromedar durch den Negev, die Begegnung mit einem Navajo-Künstler in Santa Fé …
Gibt es etwas Schöneres als Reisen?
Liebe Grüße von mamatembo, der Mutter der Elefanten
Zypresse (Montag, 20 April 2015 10:31)
Daniela, der Renner gefällt mir auch besonders. Man hört ihn förmlich trompeten: wartet auf mich...
Ja, Beate, die grauen Giganten haben schon etwas sehr spezielles. Ich kann da immer wieder stundenlang zuschauen, mich wundern, mich freuen und genießen. Ich glaube, es ist gerade der Einblick in das Sozialverhalten, das Gefüge innerhalb der Herde, was das so spannend macht. Und natürlich die Sensibilität der Kolosse...
Und ganz ehrlich: andere sind ständig auf der Jagd nach den großen Katzen - aber wirklich spannend sind so ein paar in der Sonne dösende Löwen oder ein Leopard, der sich im Baum von seinem Beutezug ausruht doch nicht, oder? ;-)
Janine (Freitag, 08 Mai 2015 18:53)
Wow, das klingt toll! Mit so etwas außergewöhnlichem kann ich nicht dienen. Aber ein Moment an den ich mich wohl immer erinnern werde hat an den Niagarafällen stattgefunden. Wir sind mit einem Boot direkt hineingefahren (alles sehr touristisch aufgemacht, aber ansonsten hätten wir es nicht erleben können) und es war einfach nur..... gigantisch! Ich habe mich selten so lebendig und berauscht gefühlt. Gleichzeitig habe ich mich klein gefühlt - Teil eines Ganzen und doch nicht der Nabel der Welt. Ich hoffe, Du verstehst was ich meine. Ich kann es gerade nicht besser ausdrücken.
Danke für die tollen Fotos!
LG, Janine
Sabine Löhr (Montag, 01 Juni 2015 21:06)
Mein schönster Urlaubsmoment ist eher ein bescheidener und sehr privater Moment: wir waren bereits den ganzen Tag unterwegs, erst mit dem Auto durch Norditalien, dann mit der Fähre nach Korsika und dann wieder mit dem Auto auf Korsika Richtung Süden der Insel... es war mittlerweile schon spät am Tag und wir wussten noch nicht, wo wir für die Nacht unsere Zelte aufschlagen würden. Immerhin vier Personen, davon zwei Kinder um die zehn Jahre alt ... Mehrere Campingplätze wurden angefahren, aber keiner gefiel so recht. Dann, endlich, hatten wir einen kleinen Campingplatz nach unserem Geschmack gefunden. Es gab auch noch Platz für uns und wir begannen mit dem Zeltaufbau - inzwischen im Dunkeln. Und wir hatten Hunger! Eine kurze Nachfrage von Vater und Tochter im kleinen Restaurant ergab, dass wir noch etwas bekämen, wenn wir jetzt sofort antrabten. Also ließen wir alles liegen und stehen und aßen absolut köstliche Steinofenpizzen, tranken super leckeren Rotwein und Limonade und waren einfach nur entspannt. Die Nacht verbrachten wir in halb aufgebauten Zelten, aber absolut glücklich und zufrieden. Ein wunderbares Ankommen auf dieser ausgesprochen sehenswerten Insel!
Leider habe ich nicht so schöne Fotos wie du, Ulli - die Elefanten sind in Natura bestimmt beeindruckend anzusehen.
Liebe Grüße,
Sabine.
Zypresse (Montag, 01 Juni 2015 22:09)
Danke, Schwesterherz, für diese ganz persönliche Reiseerinnerung - verdammt lang her, das. Aber eine richtig schöne Familienerinnerung, denn von der Pizza höre ich immer noch ;-)