Was uns an einem Hausboot-Törn mit einem BunBo Bungalowboot auf der Havel in Brandenburg so gefällt habe ich einmal in fünf Punkten zusammengestellt. Vielleicht inspiriert Euch dies, auch einmal einen Hausboot-Urlaub auszuprobieren?
*Diesen Blogbeitrag habe ich editiert und aktualisiert am 21.09.2020.
Wir lieben das Naturerlebnis
Mit dem Hausboot, einem BunBo Bungalowboot, auf der Havel oder ihren Seen ist man mitten drin in der Natur. Gefühlt ist man auch auf großen Strecken weit weg von der Hektik der Stadt, von Straßenlärm und selbst von den kleinen Örtchen entlang der Havel, von einzelnen Gehöften.
Man sieht rund um das Hausboot viele Tiere. Schwäne ziehen vorbei, Enten oder Gänsefamilien kreuzen den Weg des Schiffes. Am Ufer steht ein Reiher majestätisch und hält Ausschau nach frischem Fisch. Ein Kormoran trocknet seine Flügel in der Sonne. Am Himmel zieht ein Storch vorbei, in der Ferne dreht ein Bussard seine Kreise. Mit viel Glück sieht man einen Seeadler oder einen der Biber, die entlang der Havel ihre Bauten haben.
Das Spiel der Wolken ist so abwechslungsreich. Sie ziehen schnell, sie türmen sich auf. Manchmal grollt es in der Ferne und Wolkentürme kündigen ein Gewitter über Brandenburg an. Und wenn es regnet, dann ist auch das eindrucksvoll. Ganz egal, ob dicke Tropfen prasseln, das Havelwasser zum Schäumen bringen oder nur ein sanfter Regen leise fällt.
Am Morgen zieht ein leichter Dunst über das stille Wasser oder auch ein dicker Nebel hüllt alles in ein einheitliches Grau. Wenn die Sonne scheint, glitzert das Wasser und ist tiefblau und wenn die Sonne am Abend untergeht, dann tut sie dies mit allen Farben des Spektrums von orange über rot bis violett.
Die Flusslandschaft zieht langsam vorbei
Schnell ist man nicht, mit einem Bunbo Hausboot. Wenn man nicht zu viel Kraftstoff verbrauchen will legt man vielleicht 5-6 km in der Stunde zurück. Und während man sich so langsam seinem nächsten Ziel nähert, gleitet man ruhig durch die abwechslungsreiche Landschaft der Havelauen: Wald, Wiesen, Felder, Seitenarme mit viel Schilf, im Hintergrund ein einsamer Kirchturm.
Die Fischreusen der wenigen, noch arbeitenden Havelfischer erkennt man an den ausgesteckten Stangen und einer Boje am Ende. Vielleicht zieht auch ein Fischer gerade seine Reuse hoch. Sonst durchbricht gelegentlich ein springender Fisch mit einem leisen Plätschern die Ruhe oder man entdeckt einen Kormoran auf Beutezug.
Man begegnet mit dem Hausboot natürlich auch anderen Schiffen. Paddler sind unterwegs und kämpfen tapfer gegen die Strömung an. Ein Pärchen ist in einem kleinen Motorboot unterwegs und hat vielleicht einen Picknickkorb dabei für ein lauschiges Stündchen an einem einsamen Ufer. Kleinere und größere Sportboote begegnen unserem Hausboot, man winkt sich freundlich zu. Eilig haben es nur ganz wenige. Selten begegnet man der Berufsschifffahrt und ein eindrucksvolles 85 Meter Schiff ist auf der Havel eine seltene Ausnahme.
Wir mögen Ruhe und Einsamkeit
Weg zu sein von dem Takt des Alltags ist etwas, das wir beide im Urlaub sehr schätzen. Dabei geht es nicht nur um langes Ausschlafen (das dem Gatten wichtig ist), nein, vor allem geht es darum, ohne andere Menschen einfach sein zu können. Das bietet uns eine Auszeit auf dem Bunbo Hausboot.
Selten verbringen wir eine Nacht im Hafen, an einem Anleger. Lieber suchen wir uns ein stilles Plätzchen für das Hausboot mit einem schönen Blick in die Natur der Havel, vielleicht unter einer Trauerweide oder in einem stillen Seitenarm vor dem Schilfgürtel. Dort sind wir ganz für uns, können sitzen und in die Natur blicken, können miteinander reden oder auch einmal schweigen. Abends können wir etwas auf den Grill legen und ein gemütliches Abendessen zu zweit genießen. Und wenn dann der Abend ausklingt, das Grillfeuer sanft glüht, der Himmel immer mehr Sterne freigibt und die Frösche ihr abendliches Konzert beginnen – dann fühlen wir uns einfach nur glücklich und so reich.
Wir lieben die Unabhängigkeit
Wir allein bestimmen den Tag, entscheiden, wann es losgeht, wohin es geht und wann die Fahrt für den Tag ein Ende hat. Wir entscheiden, wann und wo mit dem Hausboot geankert wird. Das Wasser ist eine natürliche Grenze, man kommt nicht so einfach an Land, die Landbewohner kommen nicht so einfach an Bord.
Wenn wir Lust auf ein wenig Sightseeing haben legen wir halt einmal an, in Brandenburg oder Rathenow geht das sogar mitten in der Stadt. In diesen Städten gibt es einiges zu sehen, Backsteingotik, historische Ortskerne, Museen. Dort kann man auch über Nacht bleiben und abends einmal ausgehen, zum Essen oder auch nur auf ein Bier.
Am Morgen stellen wir am Ankerplatz fest, dass unsere Terrasse für das Frühstück leider im Schatten liegt? Macht nichts. Da lassen wir den Motor an, lichten die Anker und fahren einfach mit dem Hausboot um die nächste Flussbiegung und finden ein viel schöneres Plätzchen mit Sonne und Blick auf eine Schwanenfamilie!
Ein Bunbo ist unser Heim auf dem Fluss
Die Hausboote sind nicht unbedingt elegant, eher sind es kleine Holzkisten in fröhlich bunten Farben, die auf dem Wasser nicht besonders schnell oder wendig sind. Aber sie haben es in sich! Es gibt eine durchdachte Innenaufteilung, es gibt alles, was man in einer Ferienwohnung so braucht. Und dafür, dass wir uns an Bord rundum wohl und wie zu Hause fühlen sorgen viele liebevolle und nützliche Kleinigkeiten wie
- Das Bad ist nicht groß, aber geräumig (und in der barrierefreien Version für Rollstuhlfahrer wirklich ohne Probleme und mit geschickt platzierten Griffen, Duschsitz usw. gut zu benutzen)
- Die Küchenzeile ist so ausgestattet, dass das Kochen ein Kinderspiel ist. Neben der üblichen Ausstattung mit Besteck, Geschirr und Töpfen gibt es eine tolle geschmiedete Pfanne (falls das Wetter das Steak auf dem Grill verbietet) und es gibt sagenhaft scharfe Messer
- Falls das Wetter es einmal nicht so gut meint gibt es ein Sofa, sogar mit Kissen, auf dem man sich mit einem spannenden Buch lümmeln kann, auf den normalen BunBo Bungalowbooten sogar einen Holzofen für noch mehr Gemütlichkeit (auf den barrierefreien Booten sorgt die Gasheizung für Wärme)
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Beate (Monday, 24 August 2015 12:25)
Mein Mann und ich sind gerne auf dem Wasser, und noch vorletztes Wochenende haben wir in Amsterdam auf einem Hausboot genächtigt. Mein schönstes Erlebnis war jedoch die Bootstour mit Mann und zwei befreundeten Paaren durch die Norfolk Broads: keine Schleusen und genug Leute, dass jeder immer das tun konnte, wonach ihm gerade zumute war: schippern, kochen, mit dem Rad zum Einkaufen fahren, angeln, klönen, lesen, spielen …
Aber ich stelle es mir auch sehr schön vor, alleine mit meinem Mann auf einer dieser bunten "kleinen Holzkisten" einfach nur die Seele baumeln zu lassen. Du hast das sooooo schön beschrieben, da möchte man sofort aufbrechen.
Ahoi! Beate
Zypresse (Monday, 24 August 2015 17:14)
Hach Beate, du hast doch eine Bootstour vor Dir... auf einem anderen Kontinent, wenn ich mich richtig erinnere - und davon wirst Du sicher sehr stimmungsvoll berichten. Und nächstes Jahr... da kannst Du dann ja mal einen BunBo Törn für Euch planen ;-)
Malte (Friday, 04 September 2015 11:40)
Hallo! Toller Artikel, so ein Hausboot-Urlaub scheint wirklich eine schöne Sache zu sein, vielleicht probiere ich das mit meiner Familie auch mal aus! Danke für diesen Artikel und beste Grüße aus Grächen
Tanja (Saturday, 30 December 2017 23:27)
Na das ist doch ein Eintrag nach meinem Geschmack. Bisher sind wir noch nicht mit dem Hausboot unterwegs gewesen. Wir planen es aber für Sommer 2018. Zwar nicht in Deutschland sondern in Polen - aber ich denke, eure Tipps sind da trotzdem hilfreich und überzeugend. So wie von dir beschrieben haben wir uns das nämlich vorgestellt. ;-)
Viele Grüße
Tanja
Zypresse (Sunday, 31 December 2017 15:06)
Tanja, das von den polnischen Booten hatte ich auch schon gehört - bin jetzt neugierig auf erste Berichte und Erfahrungen!