Essen in Japan

Restaurant mit Tischgrill - Eiswürfel zum Abkühlen der Glut, damit die Flammen nicht das Fleisch verbrennen
Restaurant mit Tischgrill - Eiswürfel zum Abkühlen der Glut, damit die Flammen nicht das Fleisch verbrennen

Japan ist Sushi – oder etwa nicht??

 

Jaaa schon, ABER: Essen in Japan ist so viel mehr als Sushi. Da wir die meisten Übernachtungen in (privaten) Wohnungen verbracht haben, dachten wir vorher, wir würden vielleicht auch mal kochen. Gleich vorneweg: wir haben nicht einmal gekocht! Ja, wir haben immer „Zuhause“ gefrühstückt und – ich gestehe - das auch irgendwie ziemlich deutsch. Es gab sogar mitgebrachte Vollkornbrotscheiben, in Japan gekauftes Weißbrot, Marmelade, Schinken, Käse, Butter, Cornflakes, Kakao (okay – wir frühstücken wirklich gern!).

 

Im Hotel haben wir uns dann auch ein wenig an das japanische Frühstück gewagt, das durchaus schon recht deftig ausfällt mit Reis, Fisch, Ei (Tamago), Misosuppe ... es gab aber in beiden Hotels auch eine mehr oder weniger kleine Ecke mit Frühstück „Western Style“. Aber kochen – nein, dazu gab es viel zu viel auszuprobieren.

Japan auf Zypresse unterwegs geht in die dritte Runde. Nach dem Einstieg und den ersten Impressionen geht es heute mit dem so wichtigen Thema Essen weiter. Für diesen Gastbeitrag danke ich dem Berliner Zweig der Zypressen Familie, ganz besonders Leuchtbiene.

Ramen

Ramen, Gyozas, Reis - lecker!
Ramen, Gyozas, Reis - lecker!

Allem voran: Ramen. DIE japanische Nudelsuppe, die gern mittags oder nach Feierabend geschlürft wird. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Nudelsuppe mit Stäbchen essen würde, aber Ramen kann man eigentlich nur so essen. Der beigelegte Löffel ist für den Reis, den man zu der Suppe dazu gibt. Die festen Bestandteile der Ramen (Nudeln, Gemüse, Fleischscheiben, halbe hart gekochte Eier und anderes mehr) flutschten von diesem Löffel nur herunter, da sind die Stäbchen wirklich das Handwerkszeug erster Wahl. Ramen ist eindeutig mein Favorit. Wenn man dann noch eine Portion Gyozas dazu bekommt (am ehesten vergleichbar mit Maultaschen)ist das Glück perfekt! Auch in Deutschland gibt es Ramen-Restaurants. Das Berliner Restaurant steht ganz oben auf unserer Liste und vielleicht darf ich ja auf  Zypresseunterwegs einen Bericht dazu veröffentlichen.

Auch in Düsseldorf gibt es Ramen-Restaurants, das mit dem wohl besten Ruf ist Naniwa (lange Schlangen bestätigen dies)


Und eigentlich haben wir (Zypresse und die Frauen des Berliner Zweiges) Ramen auch schon einmal selbst zubereitet, bei unserem wunderbaren Kochkurs Tokyo Kitchen. Und insbesondere Leuchtbiene (Mutter zweier erwachsener Kinder) bekam damals von unserer Kochlehrerin attestiert, sie sei heiratsfähig, weil eine gute Hausfrau: konnte sie doch Gyoza mit 7 Falten falten.

Sushi

Sushi-Box to go
Sushi-Box to go

Natürlich haben wir auch Sushi gegessen – das geht ganz schnell, indem man sich eine Packung kauft und verputzt, ganz traditionell mit Bedienung oder mit einem Kaitan, also einem Laufband, von dem man sich das Sushi runter nimmt, was einen anlacht und dann zum Schluss pro Teller zahlt. Überall schmeckt das Sushi gut und frisch.

 

Aber das coolste Sushi-Restaurant war eindeutig Genki-Sushi: Hier sitzt man in einer Reihe und an jedem Platz hängt ein kleiner Touchscreen, über den man seine Bestellung eintippt. Das bestellte Sushi kommt dann auf einem schnellen Laufband angefahren, man nimmt es vom Tablett herunter, drückt den Bestätigungsknopf und das Tablett fährt wieder leer in die Küche zurück. Das Sushi schmeckt lecker, es ist unvergleichlich günstig: jede Bestellung (z.B. 6 Maki oder 2 Nigiri) kostet 108 Yen, also etwa 0,75 € - und es macht Spaß!

und sonst so?

Soba Nudeln auf Eiswürfel
Soba Nudeln auf Eiswürfel

Natürlich haben wir noch andere Restaurants ausprobiert: Wir haben am Tisch auf unserem persönlichen Holzkohlegrill wunderbar zartes Fleisch gegrillt (keine Angst: die Räume sind perfekt klimatisiert und haben leistungsstarke Dunst-Abzüge über den Tischen). Außerdem wird man, wenn man will, am Ausgang mit einem Zitronenspray besprüht, um den Grillgeruch zu vertreiben.

 

Es wurde für uns das bestellte Gericht (z.B. Omelett oder Nudeln) direkt auf einer in den Tisch eingelassenen heißen Platte zubereitet.

 

Wir haben Soba-Nudeln gegessen – kalt und auf Eiswürfeln serviert.

 

Wir haben sogar einmal Soft-shell bestellt und gegessen – ohne zu wissen, was es ist. Wir dachten „Shell ist Muschel, kann also nichts passieren...“ – nun ja, die Überprüfung, als wir dann wieder Wifi hatten, ergab, dass softshell kleine Butterkrebse sind, die gerade den Panzerwechsel vorgenommen haben. Der Panzer ist noch butterweich und kann also mit gegessen werden.

Fast food made in Japan - Kartoffelkroketten
Fast food made in Japan - Kartoffelkroketten

Im Grunde waren wir nie enttäuscht. Klar, manches Essen war geschmacklich voll okay, aber nichts Besonderes. Richtig schlecht geschmeckt hat es aber nie!

 

Vielleicht noch ein paar allgemeine Bemerkungen:

  • Es heißt, wenn eine rote Laterne vor dem Restaurant hängt, ist das Essen besonders gut. Kann ich weder bestätigen noch negieren. Uns hat es in Restaurants mit und ohne roter Laterne geschmeckt.
  • Zum Essen gibt es immer ausreichend leckeres und kaltes Wasser kostenlos dazu. Wem Wasser als Getränk ausreicht, der kann wirklich für wenig Geld gut essen gehen. Nur so als Vergleich: wir haben zu viert in der Regel zwischen 30 und 50 € für einen Restaurantbesuch bezahlt. Ausreißer gab es, das teuerste Essen hat 80 € gekostet, das war der „Tisch-Grill“ mit wirklich gutem Fleisch und Bier und Wein ...
  • Für den Hunger zwischendurch gibt es überall Stände mit kleinen Leckereien (süß oder deftig – je nach Gusto). Oder man geht in die kleinen Supermärkte, wie 7/11 oder familyMart oder Lawson. Hier findet jeder das, wonach ihm gerade ist – warm oder kalt, süß oder salzig, fest oder flüssig ...
  • Dass in Japan kein Trinkgeld gegeben wird, ist sicher bekannt. Wir empfanden diese Regel als sehr entspannend. Keine Überlegung, auf wieviel runde ich jetzt auf? Was auf der Rechnung steht wird bezahlt und basta.

 

Alles in allem hat uns das Essen in Japan sehr gut gefallen. Es war lecker, gut portioniert, teilweise außergewöhnlich vom Geschmack und günstig, wenn man will.

So viel für heute. Beim nächsten Mal geht es um

  • Hiroshima – ein bewegender Ort

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