Unsere Erfahrungen in Rom, ganz praktisch und immer mit einem Blick auf die Barrierefreiheit: unterwegs in Rom mit dem Rollstuhl.
Vor ein paar Tagen hatte ich ja schon berichtet über unsere Erfahrungen in der ewigen Stadt - vom Flughafen in die Stadt, schlafen und unterwegs in Rom. Und heute geht es mit dem Essen in der Nähe der Villa Maria weiter.
Wir haben während unseres Rom Aufenthaltes abends immer im Viertel Monteverde, in der fußläufigen Umgebung unseres wunderbaren Hotels Villa Maria gegessen. Die Empfehlungen dazu kamen von den super freundlichen, sehr zugewandten Rezeptionisten und Rezeptionistinnen. Beide Restaurants, die ich Euch vorstellen (und empfehlen!) möchte sind ohne Schwierigkeiten zu Fuß bzw. mit dem Rollstuhl in wenigen Minuten von der Villa Maria aus zu erreichen. Beide Restaurants haben einen ebenerdigen Eingang und auch innen Platz genug für Rollstuhlfahrer. Zu den Toiletten kann ich leider nichts sagen.
Essen in Rom
Die typische römische Küche ist nahrhaft und einfach. Sie stützt sich auf Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchte und Fleisch. In Rom liebt man es schlicht. Was hier auf den Teller kommt, ist kräftig und gehaltvoll, eben traditionelle Hausmannskost vom Feinsten.
Zu den typischen römischen Vorspeisen gehören beispielsweise Fiori di Zucca fritti: gebackene Kürbisblüten mit Sardellen und Mozzarella oder Supplì alla Romana: Reiskroketten mit Schinken und Mozzarella.
Und dann gibt es die römische Pasta wie etwa Pasta alla Carbonara: Spaghetti mit Eiern, Bauchspeck, schwarzem Pfeffer und Käse, Gnocchi alla Romana: Klößchen aus Grieß mit Butter und Käse, Pasta e Ceci: Suppe, Pasta mit Kichererbsen und Rosmarin.
Sehr speziell Trippa alla Romana: Kutteln mit scharfer Tomatensoße. Auch bei uns bekannt und beliebt Saltimbocca alla Romana: in Mehl gewendete gedünstete Kalbsschnitzelchen mit Weißwein, Schinken und Salbei.
Und lecker fanden wir auch Carciofi alla giudia: gebratene Artischocken, innen zart und knusprig von außen.
Ristorante il Focolare
Il Focolare hat sich während unseres Aufenthaltes fast zu meinem römischen Lieblingsrestaurant entwickelt. Das Ambiente ist gediegen gemütlich, und neben dem Gastraum gibt es eine überdachte Terrasse und einige Sitzplätze im "Giardino" vor dem Haus. Preislich lagen wir (für zwei, mit Wasser, Kaffee, Digestif und 0.5 l Wein) zwischen 68,00 und 73,00 Euro)
Man isst dort wirklich ausgezeichnet für zwar nicht "kleines", aber doch sehr angemessenes Geld. Eine schöne "Show" mit leckerem Ergebnis ist die Zabaglione, die ab 2 Personen jeweils "Live" für
die Gäste im Kupfertopf über der Spiritusflamme auf dem Servierwagen direkt am Platz zubereitet wird. Und sonst haben wir dort tatsächlich geschlemmt, römische Hausmannskost, exzellent
zubereitet.
Besonders gut geschmeckt haben mir die als Antipasto erhältlichen gefüllten Oliven, Zucchiniblüten und Reisbällchen oder auch die gefüllten Tintenfischtuben. Lecker waren auch die Zucchiniblüten mit Alici (Die Colatura di Alici ist eine italienische Würzsauce aus Sardellen.) Aber die Speisekarte wechselt wie das Angebot auf dem Markt, lasst Euch überraschen.
Touristen haben wir dort fast gar nicht angetroffen, die meisten Gäste sind Römer, vermutlich aus der Nachbarschaft im Stadtviertel Monteverde vecchio. Die Gerüchteküche sagt, dass der Schauspieler, Regisseur und Oscar-Preisträger Roberto Benigni (Das Leben ist schön)zu den Stammgästen gehört.
Ein kleiner Tipp zu den Bestellungen: Die netten Kellnerinnen bringen bei Gästen die sie als Nichtitaliener identifizieren ausschließlich die englischsprachige Karte. Auf ihr fehlen allerdings
die wichtigen Tagesgerichte und die Weinkarte. Daher: Auf jeden Fall um eine italienische Karte bitten und notfalls das Wörterbuch konsultieren.
Via Gabriele Rossetti,no 40/42
00152 Roma
Tel 06 5818395
Fax 06 58943321
Osteria Mangiafuoco
Die Osteria Mangiafuoco ist in den Slow Food Führer Osterie d'Italia 2016/17 aufgenommen worden. Auch dieses Restaurant ist von der Villa Maria aus mit einem kurzen Fußweg von ca. fünf Minuten zu erreichen. Preislich liegt die Osteria Mangiafuoco im leicht gehobenen Bereich. Neben der festen Karte gibt es auch auf einer Schiefertafel aufgeführte wechselnde Gerichte. Hier haben wir Rechnungen (ebenfalls zu zweit, mit Wasser, Kaffee, Grappa und Wein) zwischen 70,00 und 80,00 Euro gehabt.
In der Osteria waren die Fiore di zucca "smontato" con mozzarella di bufala e salsa di alici noch einen Tick besser als im "Focolare". Wohlschmeckend zu essen waren die Carciofi alla giudia, Artischocken auf jüdische Art, halbiert und flach zerdrückt und in Olivenöl knusprig frittiert. Allerdings war die Portion so groß, dass ein Teller locker für zwei reichte. Ein Gedicht war die typisch römische Coda alla Vaccinara, ein ganz zartes, sanft geschmortes Ochsenschwanzragout.
Beim Wein kann man sich auf den Chef des Hauses verlassen, der auch Sommelier ist. Ich habe hier einen für mich neuen, aber sehr leckeren Wein entdeckt: den weissen Fontanafredda Pradalupo Roero Arneis DOCG. Die Rebsorte Arneis zählt zu den ältesten Rebsorten die im Piemont schon seit dem 15. Jahrhundert angebaut werden. In Italien auch als "Barolo Bianco" bezeichnet. Im Piemonteser Dialekt bedeutet Arneis "Sympatischer Lausbub".
Osteria Mangiafuoco
Via Alessandro Poerio, 27
00152 Roma
Tel 06 5833 2851
Und mehr von mir aus Rom findet Ihr hier
Ich bin als @zypresse3 bei Instagram.
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Die-den-jordanischen-Mezzah-nachtrauert (Mittwoch, 20 April 2016 09:42)
... da läuft selbst einer Vegetarierin das Wasser im Mund zusammen; spätestens beim Barolo Bianco :-)))
LG Beate