Südafrika und der Wein

Yonder Hill
Yonder Hill

Bei unseren häufigen Südafrika Aufenthalten wird es niemanden wundern: auch der südafrikanische Wein steht bei mir (der Gatte trinkt keinen oder kaum Alkohol - böse Zungen munkeln, ich hätte ihn nur geheiratet, damit ich immer einen Fahrer dabei habe...) hoch in Kurs.

 

Abends beim Braai gibt es (natürlich) ein Glas Wein für mich. Sind wir in Kapstadt muss mindestens ein Ausflug in das Weinanbaugebiet eingeplant werden. Das Gebiet um Stellenbosch und Paarl ist das Zentrum des Weinbaus am Kap. Dabei verlagert sich das Zentrum des Weinbaus in Südafrika zunehmend in Richtung der kühleren Einflüsse der False Bay und der Universitätsstadt Stellenbosch:

 

„Die alles in allem besten Weine kommen von Weingütern, die um die für südliche Meeresbrisen

von der False Bay offene Stadt Stellenbosch oder so hoch in den Bergen liegen,

dass sich die Höhe und der kühle Wind auswirken. Die eindrucksvollen Helderberg Mountains

nord-östlich von Somerset West bilden in der Weingeographie der Gegend einen wichtigen Faktor

und auf ihrer Westflanke befinden sich viele strebsame Weinerzeuger.“

(Hugh Johnson/Jancis Robinson, Der Weinatlas)

 

Zuletzt haben wir 2012 ein Weingut am Kap besucht. Das Yonder Hill ESTATE ist eines der kleinsten Weingüter an der berühmten Wein Route R44 zwischen Somerset-West und Stellenbosch. Es gehört Frikkie Naudé und seiner Familie, einem recht bekannten südafrikanischen Rugby Spieler. An den Hängen des Helderberg werden auf ca. 13 Hektar werden hier unter hervorragenden klimatischen Bedingungen seit 1993 unter dem Namen Yonder Hill Rotweine angebaut. Die Rebsorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot und Shiraz werden auf dem Weingut verarbeitet und die Weine lagern lange in französischen Eiche-Fässern bis zur optimalen Reife.

 

Wir hatten unseren Besuch bereits von Deutschland aus geplant und uns angemeldet und so wurden wir bei unserer Ankunft bereits erwartet und sehr freundlich begrüßt. Carmen berichtete über das Weingut, über den Ableger Olyfberg, wo Oliven zur Ölgewinnung gezogen werden und stellte uns kenntnisreich und mit viel Spaß am Produkt die Weine und auch die verschiedenen Öle vor. Uns hat es gut gefallen hier, die Probe war klein und superfein – und natürlich haben wir am Ende auch eingekauft…

Dieser Beitrag enthält Werbung für Wein.
Er darf daher von Jugendlichen unter 16 Jahren nur in Begleitung
ihrer Erziehungsberechtigten gelesen werden.

Yonder Hill zwischen Somerset-West und Stellenbosch

Franshoek

Uns wird die diesjährige Reise nach Südafrika unter anderem nach Franschhoek, in die kulinarische Hauptstadt der Kap-Region, führen.

 

Die Region gehört neben Stellenbosch zu den "must sees" einer Reise durch die Weinregionen. Die Region hat ihren historischen französischen Hugenotten-Charakter behalten. Das Franschhoek Valley liegt südöstlich von Paarl und wird auf drei Seiten von hohen Bergen eingerahmt; der Groot Drakenstein und Franschhoek Mountains, die am oberen Ende des Tals zusammentreffen, sowie Klein Drakenenstein und Simonsberg Mountains, welche näher an Paarl liegen. Bekannt ist Franshoek für Cabernet Sauvignon, Shiraz, Bordeaux Blends und Schaumweine (MCC).

 

Vielleicht schaffen wir es zum Franschhoek Uncorked Festival®, wenn zahlreiche Winzer ihre Keller anläßlich des südafrikanischen Heritage Day (oder Braai Day) öffnen. Seit dem Ende der Apartheid wird dieser Tag begangen. Es ist sozusagen eine Aufforderung der Regierung an alle Südafrikaner, sich gegenseitig für ihren Anteil am "Neuen Südafrika" zu ehren, zu bedanken und zu feiern. Der Heritage Day wird auch als Braai Day gefeiert. Braais, südafrikanische Grillfeste mit Familien und Freunden, gehören zu den gemeinsamen Hobbys aller Südafrikaner, egal welcher Ethnie, kulturellen Abstammung oder sozialer Herkunft. Daher erfand eine Medienkampagne die Bezeichnung des Braai Day.

 

Was wir aber auf jeden Fall schaffen: eine Rundfahrt entweder mit dem eigenen Mietwagen oder mit der Franshoek Wine Tram zu so bekannten Weingütern wie Bellingham, Boschendal, Dieu Donne, Haute Cabriere, La Motte, Leopard's Leap und zahlreichen anderen. Und dort haben wir ganz sicher wieder die Chance, leckeren Wein zu verkosten und auch andere Produkte wie Oliven, Öl oder Käse zu probieren.

South African Wine Cheat Sheet

Wenn Ihr Euch schnell und übersichtlich dem Weinanbau am Kap und dem Weingenuss nähern wollt, habe ich etwas für Euch gefunden. Ganz praktisch ist das "South African Wine Cheat Sheet", das ich auf Pinterest entdeckt habe. Es gibt einen kompakten Überblick über den Wein in Südafrika und verrät Euch eigentlich alles was man wissen können sollte. Also viel Spaß mit dem Spickzettel und natürlich in Südafrika!

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Kommentare: 3
  • #1

    Beate (Dienstag, 03 Mai 2016 07:03)

    Südafrikanische Weine … auch, wenn ich lange nicht so viel wie Du davon verstehe, so liebe ich sie auch.
    Mit einem besonders guten Gefühl trinke ich dabei den Sauvignon Blanc oder den Shiraz der Marke "Heart & Soul", denn 50 Cent aus dem Erlös jeder verkauften Flasche kommen dem Verein Lebenslinien e.V. und damit südafrikanischen Kindern zugute. Mehr dazu unter
    http://www.lebenslinien-ev.de/heart-and-soul
    Liebe Grüße und Prost!
    Beate

  • #2

    Frank Grothues (Dienstag, 27 September 2016 12:58)

    Oliven werden dort auch angebaut? War mir neu. Bestimmt sehr schmackhaft.
    Den nahezu unbekannten Wein aus dem Northern Cape wollte ich noch erwähnen. Sehr lecker, aber für Export kaum geeignet. Was dort allerdings noch wirklich viel besser schmeckt und für mich der Geheimtipp ist, sind die dort angebauten Datteln. Diese werden alle ausnahmslos in arabische Länder exportiert. Man bekommt sie an manchen der kleinen Padstalls und frische Datteln sind ein Genuss.

  • #3

    Zypresse (Mittwoch, 28 September 2016 18:42)

    Oh ja, Datteln sind hier auch extrem lecker und ganz frisch. Und Avocados, die lieb ich so sehr, genau reif auf den Punkt und nicht transportgeeignet gepflückt sondern am Baum gereift. Das Land am Kap hat kulinarisch so einiges zu bieten, auch neben dem Wein! Danke an Beate und Frank für Eure Kommentare!