Via Lyon sind wir bei unserem Roadtrip 2011 gemütlich nach Carcassonne gefahren. Unterwegs hatten wir Zeit für eine ausgedehnte Besichtigung mit Mittagessen in Saint-Paul-Trois-Châteaux (angeblich eine der besten und schönsten romanischen Kirchen der Provence). Das Mittagessen war nett und lecker (nicht ganz, was wir erwartet hatten, die Sprachkenntnisse) - diese Reise ist für mehr als eine Überraschung gut, scheint mir.
Saint-Paul-Trois-Châteaux liegt im provenzalischen Teil des Départements Drôme. Die Kathedrale Notre-Dame wurde im 12. Jahrhundert errichtet und ist ein Beispiel für die von der Antike geprägte romanische Architektur in der Provence. Die Kirche steht frei inmitten des Ortes, was dem schmucklosen Bau eine besondere Wirkung verleiht. Der Innenraum ist dreischiffig mit einem Tonnengewölbe.
Einen ganzen Tag haben wir in der Cite von Carcassonne verbracht. Eine sehr eindrucksvolle Anlage, die sicher nicht umsonst in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Etwa 20.000 m² Befestigungsanlagen, Burg in der Burg, Basilique Saint-Nazaire und alles (natürlich) touristisch genutzt. Irgendwo habe ich gelesen, nur noch etwa 200 Personen leben in der Altstadt, alle anderen sind im Tourismus beschäftigt und leben außerhalb. Es hat uns trotz alledem sehr sehr gut gefallen.
Carcassonne liegt an den Flüssen Aude und Fresquel und wird vom Canal du Midi durchquert, etwa 70 km nordwestlich von Perpignan an einer alten Handelsstraße zwischen Mittelmeer und Atlantik. Die Stadt hat eine ziemlich blutige Vergangenheit. Im Mittelalter lebten 3.000 bis 4.000 Menschen in Carcassonne, das Anfang des 13. Jahrhunderts zu den Hauptstützpunkten der Katharer gehörte. 1209 war es Ziel des Albigenserkreuzzugs. Die Stadt war bereits mit Flüchtlingen überfüllt und bot nach zweiwöchiger Belagerung die Kapitulation an. Die zwei Wochen hatten die Einwohner genutzt, um durch unterirdische Gänge in die nahe liegenden Wälder zu fliehen. Es blieben etwa 500 Einwohner, vor allem Greise, Kranke und Kinder, zurück. Von diesen durften 100 die Stadt verlassen, die anderen 400 wurden verbrannt oder gehängt.
Die Cité de Carcassonne auf dem rechten Ufer der Aude gehört seit 1997 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Sie ist mit 4 Millionen Besuchern pro Jahr die touristische Hauptattraktion der Stadt und eines der am häufigsten besuchten Reiseziele Frankreichs. Die mittelalterliche Festungsanlage ist von ihrer Größe und ihrem Erhaltungszustand her einzigartig in Europa. Die noch bewohnte Cité wird von einem doppelten Mauerring umschlossen.
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