Ihr wisst es längst: im Februar/März 2017 fliegen wir nach Neuseeland. Und schon seit einigen Wochen befinden wir uns in der Phase der Planung: wo wollen wir hin, was wollen wir sehen. Beiträge anderer Blogger waren dabei sehr hilfreich, es gab einige Anregungen für uns!
Unsere Reise wird anders aussehen müssen als die Touren, die Reiseblogger so beschreiben. Denn wir müssen nicht nur auf die Barrierefreiheit von Hotels, Restaurants, Sehenswürdigkeiten achten. Auch bestimmte Aktivitäten fallen für uns aus: kein Bungee-Jumping, kein Fallschirmsprung, kein Rafting. Aber auch Tongariro Crossing oder Wanderungen in Nationalparks – die werden sich wohl auf kleinere (aber durchaus vorhandene) Rundwege beschränken, die mit dem Rollstuhl zu befahren sind. Und deshalb habe ich einige andere Reiseblogger nach Tipps für eine unvergessliche Neuseelandreise mit Rollstuhl gefragt:
- Was sollten wir ruhigen Gewissens auslassen, was ist überschätzt, was lohnt nicht unbedingt einen Besuch oder gar einen Umweg?
- Wo kann man besonders gut, lecker, stimmungsvoll, romantisch oder urig essen oder picknicken?
- Was ist ein absolutes Highlight, was müssen wir in jedem Fall erleben, was dürfen wir nicht auslassen?
Geantwortet haben mir
- Tanja von Takly on tour
- Jochen und Georg von Neuseeland-erleben.info
- Ina von Genussbummler
- und Paula Parkvogel
Bei Allen möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Es sind so tolle Tipps und Hinweise zusammengekommen, dass ich die Tipps auf mehrere Blogposts verteilen werde. Heute lest Ihr die Tipps, die Jochen und Georg von Neuseeland-erleben.info uns geben!
Naturparadies Neuseeland
Schneebedeckte Berge, paradiesische Südseestrände, immergrüner Regenwald und das alles auf einem Blick – geht nicht denkt ihr? Geht doch. Auf Neuseeland ist fast alles möglich und alles zu sehen. Auf recht kleinem Raum bietet das Land faszinierende Einblicke in sein reichhaltiges Natur-Repertoire. Es ist ein Paradies für Naturliebhaber, Wanderer, Bergsteiger und Adrenalin-Junkies.
Dort lernen wir hektischen Europäer (schneller, weiter, immer mehr) auch was Entschleunigung bedeutet. Die stets freundlichen und gelassenen Neuseeländer und die vielen grandiosen Ausblicke auf Land und Natur lassen einen das „wir müssen“ und das „ja aber“ schnell vergessen. Die vielen „Look out“ Punkte auf den neuseeländischen Highways bremsen einen automatisch am schnellen Fortkommen – und das ist auch gut so.
Wer mit dem Camper unterwegs ist – eine grandiose Möglichkeit das Land zu erkunden – kann an den vielen kleinen Parkplätzen eine kurze Rast einzulegen, das Gas andrehen und einen Kaffee kochen. Campingstühle raus holen und die Umgebung auf sich wirken zu lassen. Denn auch das ist Neuseeland – einfach mal in den Tag leben ohne Stress und Planung. Denn hier ist wirklich der Weg das Ziel. Und der beste Weg ist nicht immer der Kürzeste. Bei der Planung sollte immer die Nebenstraße der Weg sein. An den Küsten entlang, durch die Nationalparks – die schnellsten Verbindungen von A nach B bieten von Allem viel weniger.
Hier lautet das Motto – cool down, relax und enjoy!
Nach inzwischen drei Neuseeland-Reisen werden wir häufig gefragt: Nord- oder Südinsel? Die Antwortet lautet immer: Ja, genau. Es gibt kein „entweder oder“. Beide Inseln faszinieren und sind für sich spektakulär. Fakt ist, dass die Südinsel von viel weniger Menschen bewohnt wird. Das ist aber schon für uns zumindest die einzige belegbare Aussage. Alles andere ist Geschmackssache.
Top 3 Highlights für die Nordinsel
Unsere Top 3 Highlights für die Nordinsel – für euch:
- Auckland: Die größte Stadt Neuseelands – gelegen zwischen Pazifik und Tasman See. Wir haben die Stadt erst auf den zweiten Blick lieben gelernt. Eine Großstadt, die doch irgendwie provinziell ist.
- Wanderung an den Piers entlang bis zur Harbour Bridge – geteert und gut zu erwandern. Unterwegs gibt es unzählige kleine feine Cafés. Start: Ferry Terminal, über Wynyard Crossing, zu Westhaven Drive bis Ponsonby Cruising Club. Von hier aus habt ihr einen tollen Ausblick auf die Stadt und den Auckland Tower. Unterwegs kommt ihr an unzähligen Segelyachten vorbei. Traumhaft.
- Abends essen im Auckland Tower – das Essen selbst ist mittelmäßig, der Preis ist hoch, der Ausblick während der Dämmerung ist aber unbezahlbar.
- Ausflug nach Rangitoto Island – dem erloschenen Vulkan vor den Toren Aucklands. Eine kleine Bahn fährt euch bis zum Aussichtspunkt. Wunderschöne Ausblicke sind euch gewiss.
- Spazieren auf der Ponsonby Road – ein wenig alternativ angehaucht, mit vielen kleinen schmucken Lädchen, Cafés und Restaurant.
- Russell anstatt Pahia. Warum auch immer Pahia als Zwischenziel gewählt wird – wir wissen es nicht. Viel gemütlicher und uriger ist Russell – auf der anderen Seite der Bay of Islands. Hier steigt man auf das Segelschiff R. Tucker Thompson und lässt sich stilvoll mit dem Wind über durch die Bay treiben. Ein unglaublich schöner Ausflug auf einem Boot mit Historie. Der dortige Camping-Platz ist auch mit Liebe angelegt und gepflegt. Abends gibt es dann Green Lipped Mussel in einem der vielen Restaurants am Strand von Russell (z.B. Bay Sally’s – wunderbar)
- Besuch eines Gottes, des Tāne Mahuta im Waipoua Forest. Der größte noch lebende Kauri Baum der Welt – mit einem Umfang von fast 14 Meter. Die Kauri-Bäume sind einzigartig und leider vom Aussterben bedroht. Ein tödlicher Pilz befällt ihre Wurzeln, sie vertrocknen. Ein trauriges Thema, vor allem wenn man einen Kauri-Wald besucht hat. Wunderschöne Bäume, die einer Menge Tiere in ihren Kronen ein zu Hause bieten. Der Tāne Mahuta ist noch einer der ganz wenigen Riesen-Exemplare. Wenn ihr ein wenig Ehrfurcht verspüren wollt, dann legen wir euch diesen kurzen Abstecher ans Herz. Der Weg ist optimal angelegt.
- Noch ein Zusatzhighlight: Möchtet ihr die Farbenpracht und die Kraft der Erde erleben, dann besucht Wai-O-Tapu, es liegt kurz vor Rotorua. Ein geothermischer Park in dem es zischt, brodelt und stinkt. Unser Tipp – seid die ersten Besucher im Park und lasst den Geysir Lady Knox außen vor. Denn dann ist der Park leer und ihr könnt die Zeit dort fast alleine genießen.
Top 3 Highlights für die Südinsel
Unsere Top 3 Highlights für die Südinsel :
- Hooker Valley Track – einmal einen nahen Blick auf den majestätischen und höchsten Berg Neuseelands werfen. Der Hooker Valley Track ist teilweise mit Holz und oder groben Splitt ausgelegt – meistens ist er eben und hat nur wenige Steigungen. Der Weg führt zwischen den schneebedeckten Bergen auf der einen und den Geröllhängen auf der anderen Seite zum Mount Cook. Am Hooker Lake angekommen, bietet sich ein tolles Panorama auf Mount Cook, den Hooker Lake und die umliegenden Berge. Damit kommt ihr in den Genuss von zwei weitere Highlights: Die Sicht auf Lake Pukaki und der Weg von Lake Pukaki Richtung Mount Cook – das sind unvergessliche Eindrücke. Der Nachteil – der Trip dauert einen ganzen Tag.
- Pancake Rocks – mit den spektakulären Blowholes. Den aufeinander geschichteten Steinformationen begegnet man sehr häufig auf der Südinsel Neuseelands – an den Pancake Rocks jedoch bilden sie ein wahres Naturerlebnis. Auf einem Rund Parcours von ca. 20-30 Minuten kann man der Natur von ihrer künstlerischen Seite beobachten. Tipp: Die beste Besuchszeit ist bei aufkommender Flut – dann zeigen die Blowholes was in ihnen steckt.
- Flug über die Southern Alps. Auf der Westseite der Südinsel gibt es einige Möglichkeiten um das Bergmassiv von oben zu betrachten. Manche Anbieter landen auch auf den großen Gletschern und lassen die Touristen ein Schnee-Bad nehmen. Der Ausflug lohnt sich jedoch nur bei wirklich gutem Wetter mit hervorragender Fernsicht. Mount Cook ist dann auch nicht mehr so weit.
- Noch ein Zusatzhighlight: Pinguine schauen bei Nacht in Oamaru. Zwischen Timaru und Dunedin (sehr sehenswert) liegt das kleine verträumte Örtchen Oamaru. Mit der aufkommenden Dämmerung beginnt am Hafen ein Spektakel. Die kleinsten Pinguine der Welt, die Blue Penguin, kommen jeden Abend in ganzen Gruppen aus dem Wasser, überqueren die Straße, eine alte Bahnlinie und verschwinden dann ins Dickicht. Dort hört man schon von weitem das Geschrei der Jungvögel. Ein eigensinniger Nistplatz aber so ist das nun mal. Als Besucher hält man sich zurück, knipst ohne Blitz und schaut sich das Schauspiel mit gebührendem Abstand an.
Von Traumständen, Bergen und Wäldern einmal abgesehen ist Neuseeland auch ein Land der kulinarischen Highlights. Erkundet man Neuseeland mit dem Camper, ist der Besuch von Restaurants eigentlich überflüssig. Die vielen Supermärkte bieten reichlich frischen Fisch, Muscheln, Krabben, aber auch Rind und Schaf. Obst und Gemüse wächst direkt im Land selbst oder wird teilweise aus Australien importiert. Vom vorzüglichen Neuseeländischen Wein ganz zu schweigen… Unterwegs trifft man häufig – vor allem an den Küstenstraßen – auf kleine Fish & Chips Buden – auch hier gilt, da wo viele Autos parken – lohnt sich ein Zwischen-Snack.
Beim nächsten Mal geht es dann weiter mit den Neuseeland-Tipps von Takly on Tour.
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Jenny (Montag, 19 September 2016 10:47)
Hey, von euren Reiseplänen wusste ich noch gar nichts! Bin sehr gespannt, darüber zu lesen. Neuseeland schien uns sehr rollstuhlfreundlich, auf fast jedem Spielplatz gibt es zum Beispiel Schaukeln für Rolli-Kinder. Mit der freien Natur ist es halt so eine Sache... Viele schöne "easy access walks" sind aber rollstuhl- und buggytauglich, und wenn nicht, steht das in der Track-Beschreibung drin.
Habt ihr denn einen speziellen Campervan für euren Rolli gemietet?
Liebe Grüße
Jenny