Unser 3. Tag der Städtetour nach Barcelona im März 2012 war der Sonntag und so war klar, wie die Tour beginnen würde: regelmäßig am Sonntagmittag wird auf dem Platz vor der Kathedrale La Seu getanzt.
Sardana ist ein katalanischer Volkstanz. Die Tänzerinnen und Tänzer fassen sich im Kreis an den Händen, wie in einem Reigentanz bewegt sich der Kreis links und rechts herum, in unterschiedlichem Tempo. Als nationales Symbol der Katalanen war die Sardana unter Franco lange Zeit verboten. Für die Musik sorgt die Cobla auf den Stufen zur Kathedrale, ein elfköpfiges Orchester mit einer Musikerin, die mit der Linken eine Einhandflöte „Flabiol“ und mit der rechten Hand eine kleine Trommel, die am linken Unterarm befestigt ist, spielt. Außerdem gibt es Holz- und Blechbläser sowie einen Kontrabass. Es gab auf dem Platz sehr schnell sicher 5-6 Reigen, immer wieder gesellten sich neue Tänzer hinzu, nachdem sie ihre Jacken, Taschen in der Mitte des Kreises abgelegt hatten. Bunt mischte sich Jung und Alt – ein beeindruckendes Erlebnis.
Sardana vor der Kathedrale
Sagrada Familia
Nachdem wir dort eine ganze Weile zugeschaut hatten machten wir uns auf den Weg zur nächsten Sehenswürdigkeit Barcelonas:
Die Sagrada Familia oder auf Katalanisch und vollständig Temple Expiatori de la Sagrada Família ist eine römisch-katholische Basilika. Der Bau der von Antoni Gaudí im neukatalanischen Stil entworfenen Kirche wurde 1882 begonnen und soll vielleicht 2026 (dem hundertsten Todesjahr Gaudís) abgeschlossen sein. 2005 nahm die UNESCO die Geburtsfassade, die Apsisfassade und die Krypta der Sagrada Família in ihre Liste des Weltkulturerbes auf. Am 7. November 2010 weihte Papst Benedikt XVI. die Kirche und erhob sie zugleich zur päpstlichen Basilica minor.
Die Sagrada Família hat einen kreuzförmigen Grundriss. Das Langhaus ist etwa 90 Meter und ist 45 Meter breit (Hauptschiff 15 Meter, vier Seitenschiffe je 7,5 Meter). Das kürzere Querhaus ist 60 Meter lang und 30 Meter breit. Wenn sie dann einmal fertig ist soll die Sagrada Família insgesamt 18 Türme besitzen:
• 12 werden den Aposteln gewidmet
• 4 weitere Türme sollen den Evangelisten gewidmet werden und
• die 2 übrigen Türme werden Maria (125 Meter hoch) und Jesus Christus gewidmet werden.
Der Christusturm als Hauptturm der Basilika soll mit einer Höhe von 170 Metern alle anderen überragen. Die Höhe ist so gewählt, dass die Kirche nicht höher als die umgebenen Berge Barcelonas wird, um das Werk des Menschen nicht höher werden zu lassen als das Werk Gottes.
Die Besichtigung der Sagrada Familia war für uns kostenlos (eine Vergünstigung für Rollstuhlfahrer), normal kostet sie 13,00 € (17,00 € inkl. Audioguide). Der Audioguide ist sehr empfehlenswert, denn die Basilika steckt voller Symbole und Besonderheiten, die man ohne die geführte Tour wohl kaum alle entdecken würde. Allen anderen sei dringend empfohlen, die Tickets vorher online zu kaufen - dann kann man die wirklich endlosen Schlangen umgehen.
Montjuic
Beschlossen haben wir unsere Tour durch Barcelona im März mit einem Ausflug auf den Hausberg Barcelonas, den 173 Meter hohen Montjuic. Er ist mit verschiedenen Sehenswürdigkeiten und seinen Parks sowie der Aussicht über Stadt und Hafen ein Anziehungspunkt für Touristen und Einheimische. Die Fahrt mit der Funicular de Montjuïc, einer Standseilbahn, war ebenso rollstuhlgeeignet wie die Weiterfahrt mit der Kabinenseilbahn bis ganz oben, zum Castell de Montjuïc.
Unser Barcelona Fazit
Das Fazit nach drei Tagen in Barcelona? Wir werden auf jeden Fall zurückkehren. Zu vieles haben wir einfach nicht geschafft. Santa Maria del Mar gehört dazu und die Gänse im Kreuzgang der Kathedrale, aber auch die zahlreichen Museen (die zu besuchen war uns das Wetter einfach zu gut …), mehr von Barceloneta, den Hafen haben wir gar nicht gesehen… Außer von Ferne (bzw. von oben, vom Montjuic).
Was hat uns am besten gefallen, am meisten beeindruckt? Ohne jeden Zweifel:
- La Sagrada Familia. Die Arbeiten an dieser Kirche sind noch nicht abgeschlossen. Der erste Architekt begann das Projekt im neugotischen Stil. Nach seinem Tod übernahm Gaudí zwar die Grundstrukturen des Bauwerks, drückte dem Gebäude jedoch seinen eigenen Stempel auf. Er selbst konnte nur die Kapelle San José, die Krypta und das Portal der Geburt Jesu fertig stellen. Und wir nehmen beim nächsten Mal Jacken mit, damit wir nicht vor lauter Frieren die Besichtigung in der kalten Kirche abbrechen müssen.
- Und die Sardana Tänze vor der Kathedrale. In Barcelona wird die Sardana – ein katalanischer Volkstanz – jeden Sonntagmittag auf dem Platz vor der Kathedrale La Seu getanzt.
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Barrierefreiheit und weitere Informationen
Als Reiseführer hat uns der Reise Know-How CityTrip Barcelona: Reiseführer mit Faltplan und kostenloser Web-App von Hans-Jürgen Fründt begleitet. Dieser schmale Band aus der Reise know how Reihe war aktuell vor Ort recherchiert und hatte einige praktische Reisetipps zu Restaurants, öffentlichen Verkehrsmitteln, Preisen und Öffnungszeiten. Schön praktisch: ein kleiner Stadtplan (Faltplan zum Herausnehmen).
Viele nützliche Informationen für die Reise mit Rollstuhl fand ich im übrigen auf der Seite AccessibleBarcelona.com, z. B. Informationen zu barrierefreihen Metrolinien oder zum Aerobus, der Flughafen und Innenstadt verbindet.
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