Eine gute Idee: im Winter mal nach Langeoog {enthält Werbung}

Das Wahrzeichen von Langeoog: der Wasserturm
Das Wahrzeichen von Langeoog: der Wasserturm

Langeoog? Was ist denn das werdet Ihr Euch fragen. Fährt sie nicht sonst immer auf eine andere ostfriesische Insel? Ja, tut sie. Aber gerade wenn man älter wird ist es wichtig, Veränderungen zuzulassen. Schließlich will ich doch flexibel, neugierig und veränderungsbereit bleiben. Und so bin ich in diesem Januar einmal auf der Nachbarinsel unterwegs gewesen.

 

Langeoog ist friesisch und heißt lange Insel. Und diese Insel liegt als eine der ostfriesischen Inseln zwischen Spiekeroog im Osten und Baltrum im Westen. Sie hat immerhin mehr als 1.500 Stunden Sonne im Jahr, sie hat keinen Autoverkehr. Erlaubt sind nur Fahrräder, Pferdefuhrwerke, Elektrofahrzeuge und Transportfahrzeuge der Inselgemeinde, Rettungsdienst und Freiwillige Feuerwehr.

 

Und an einer Stelle unterscheiden sich die Inseln mal überhaupt nicht: auch hier ist die ganze Insel am werkeln, von Neu- bis Umbau, von Hämmern bis Malern und Neu-Einrichtung, alle sind sie dabei, die Insel für die nächste Saison fit zu machen!

Anreise mit Fähre und Inselbahn

auf geht es nach Langeoog von Bensersiel aus
auf geht es nach Langeoog von Bensersiel aus

Am zweiten Tag der Woche ist die Anreise nach Langeoog für mich ganz entspannt, nur ein wenig vernebelt. Es ist halt Winter und das bedeutet entsprechendes Wetter. Nach Langeoog kommt man vom Hafen Bensersiel aus, dort parke ich mein Auto ganz nah am Hafengebäude. Die Fährverbindung ist seit einem Hafenausbau im Jahre 1976 Tide-unabhängig, die Fährzeiten ändern sich also nicht wegen Ebbe und Flut täglich, es wird nur zwischen einem Sommer- und einem Winterfahrplan unterschieden. Bis zur Abfahrt habe ich noch ein wenig Zeit, da gönne ich mir zur Begrüßung an der Nordsee doch glatt ein Fischbrötchen.

 

Pünktlich geht es dann auf das Schiff, rasch legen wir ab und verlassen den Hafen. Die Fahrzeit von Bensersiel aus beträgt etwa 30 Minuten. Angekommen auf der Insel heißt es umsteigen in eine putzige kleine Bahn, die Inselbahn. Sie verbindet auf Langeoog den Fährhafen in etwa sieben Minuten mit dem Ortskern.

 

Am Bahnhof werde ich schon erwartet und ab geht es in mein Hotel, das Dünenhotel Strandeck, erstes Bio-Hotel. Hier werde ich freundlich mit einem Tee begrüßt, es ist gemütlich und einladend hier. Aber über das Hotel und das Panoramarestaurant Seekrug berichte ich Euch später noch ausführlicher!

Langeoog und die Tierwelt

Katzen gibt es auch auf Langeoog...
Katzen gibt es auch auf Langeoog...

Schon bei meinem ersten kurzen Rundgang durch die Dünen, ans Meer und in den Ort stelle ich fest: es gibt einige Tiere zu sehen. Allen voran natürlich Fasane. Das kenne ich bereits von den ostfriesischen Inseln. Möwen gibt es natürlich, aber in den kommenden Tagen sahen wir auch Sperber, Turmfalken, Austernfischer und im Sommer gibt es auch Seeschwalben.

 

Wie mir Wikipedia später mitteilt gibt es auch seit 1958 Rehe auf Langeoog. Was es nicht gibt sind Kaninchen, stattdessen aber Hasen. Lebendig gesehen habe ich sie nicht, aber zu einem Abendessen anlässlich einer Weinprobe

m Panoramarestaurant Seekrug bekamen wir vorzüglichen Inselhasen serviert.

Schottische Hochlandrinder auf Langeoog
Schottische Hochlandrinder auf Langeoog

Viel spannender und niedlicher fanden wir alle allerdings die schottischen Hochlandrinder, die wir bei unserer Radtour über die Insel mit dem Wattführer Gerhard "Ossi" Siebels besucht haben. Sie werden seit einigen Jahren auf der Insel gehalten und arbeiten als Landschaftspfleger im Nationalpark Wattenmeer. Da schottische Hochlandrinder klein und nicht so schwer sind, schädigen sie mit ihren Hufen kaum die weichen Böden der Wiesen. Sie sind, was ihr Futter angeht, wenig anspruchsvoll und halten durch die Beweidung die Wiesenflächen kurz, ohne deren Artenvielfalt zu gefährden und erhalten so die Boden-Brutgebiete für die Kiebitze.

 

Die Kälber werden ganz natürlich und ohne Hilfe auf der Weide geboren. Die Rinder, oder besser, die Mutterkühe werden nicht gemolken, die Kälber werden nicht von den Muttertieren und der Herde getrennt. Und Zusatzfutter gibt es selbst im Winter nur wenig.

 

Sehen sie nicht klasse aus, diese zotteligen Rindviecher?

Der Wasserturm und ein Mädel an einer Laterne

Wasserturm und Lale Andersen Denkmal auf Langeoog
Wasserturm und Lale Andersen Denkmal auf Langeoog

Beim Dorfrundgang schon am ersten Tag entdeckt habe ich zwei Wahrzeichen der Insel: den Wasserturm und das Lale Andersen Denkmal.

 

Der Wasserturm Langeoog wurde 1909 erbaut. Während der Sommersaison kann er bestiegen werden (und für die anderen aus der Gruppe gab es am letzten Tag noch eine exklusive Führung, schaut mal unten bei den Ergänzenden Informationen). 2009 wurde er zuletzt renoviert. Von oben hat man wohl eine gute Aussicht über das Dorf und die Dünen, die das Dorf vom Strand trennen.

 

Lale Andersen war eine der bekanntesten Einwohnerinnen von Langeoog. Die mit dem Lied Lili Marleen weltberühmt gewordene Sängerin wohnte viele Jahre in einem Haus auf der Insel. Sie ist auf dem Dünenfriedhof Langeoogs begraben. Zu ihrem 100. Geburtstag 2005 wurde das von Eva Recker geschaffenes Denkmal aufgestellt.

Ergänzende Informationen

Die Blogger mit Hinrik Dollmann, Tourismusmanager der Insel Langeoog
Die Blogger mit Hinrik Dollmann, Tourismusmanager der Insel Langeoog

Weitere Berichte von mir gibt es zur Überwinterung der Strandkörbe, zu Ostfriesentee und Süßwasserlinsen und natürlich zum Weinwinter auf Langeoog.

Gemeinsam mit mir waren ebenfalls andere Blogger auf Langeoog. Deren Beiträge findet Ihr hier:

Ich wurde zu dieser Reise von Tourismus Service Langeoog eingeladen. Vielen Dank für die Einladung und die Möglichkeit, die Insel im Winter so intensiv erleben zu können. Das hier ist meine persönliche Meinung!

Kommentare: 5
  • #5

    Zypresse (Freitag, 03 Februar 2017 09:06)

    Moin Sigrid - Danke für Deine netten und ergänzenden Worte. Und was den Kontakt angeht: ich hatte den Eindruck, die Langeooger sind ein offenes und geselliges Völkcken ;-)
    Liebe Beate, Inselhopping und zwischendurch ein wenig Festland (wegen der Fährzeiten...) ist eine gute Idee. Und das gefällt Dir/Euch bestimmt.

  • #4

    Beate (Freitag, 03 Februar 2017 05:31)

    Danke fürs Mitnehmen auf die Insel … auch, wenn Dein interessanter und schön bebilderter Bericht mir die Entscheidung nicht leichter macht, welche der ostfriesischen Inseln ich denn nun endlich mal besuchen sollte. Vielleicht wäre island hopping angesagt, so wie wir das in den 1970er Jahren in Griechenland machten.
    If I only had time …

  • #3

    Sigrid Lappe (Donnerstag, 02 Februar 2017 16:27)

    Da kann ich mich doch nur anschließen (abschreiben!!). War schon erstaunlich, wie schön entspannt es auf einer Nordseeinsel ohne Schicki-Micki und Prollis zugeht. Hoffen wir dann mal, daß unsere Berichte dazu beitragen, die Saison auszudehnen. Aber aus vielen Berichten wissen wir ja, daß hier eine Nische immer mehr Zulauf erfährt. Gerade ältere Menschen, die zum Teil ja viel mehr Jahre vor sich haben - und die wollen nicht alle in die Sonne!
    Und preislich siehtes ja auch moderat aus.
    Nur eines haben wir in der Zeit nicht ausprobieren können: Wie entwickelt sich der Kontakt zu den Insulaners, wenn man allein oder als Paar auf die Insel kommt.
    Ich hoffe, wir treffen uns nochmal.
    Bis dahin viel Spaß
    Sigrid Lappe
    Vielleicht versuch ich das nochmal individuell.

  • #2

    Zypresse (Donnerstag, 02 Februar 2017 08:57)

    Danke Dir - und ich habe meine Tage bei Euch wirklich genossen!

  • #1

    Daniela (Donnerstag, 02 Februar 2017 08:51)

    Ein sehr schöner Artikel den Du über Deine Wintertage auf Langeoog geschrieben hast ... schön das Du die Insel und uns einen Besuch abgestattest hast.
    Liebe Grüsse sendet Daniela