Im September 2016 haben wir, nach unserem sehr beeindruckenden Besuch im Apartheid Museum, anschließend noch eine Runde durch die Stadt gemacht. Dazu haben wir den Hop on Hop off Bus genutzt (der aber leider inzwischen seine Routenführung etwas geändert hat).
Nach unserer ausführlichen Tour vor zwei Jahren war es für uns spannend zu sehen, was sich inzwischen verändert hat, Neues zu entdecken - und für die Afrika-Neulinge war diese Tour eine gute Möglichkeit, einen kurzen (sie dauerte gut zwei Stunden, ohne Zwischenausstieg) und bequemen Einblick in die Stadt zu bekommen.
Johannesburg heißt auch eGoli ( das ist Zulu für "Ort des Goldes") oder auch Joburg oder Jozie. Im Großraum Johannesburg Metropolitan Municipality leben etwa 4,43 Millionen Einwohner. Die meisten Touristen meiden Johannesburg: am Flughafen ankommen und so schnell wie möglich weiter in den Kruger-Nationalpark, nach Kapstadt, Durban oder die Nachbarstaaten Namibia, Botswana. Aber wir finden, dass auch Johannesburg einige Sehenswürdigkeiten zu bieten hat.
Streetart in Johannesburg
Hier ist es amtlich sozusagen, das mit den Graffitis und Murals. Denn schon seit gut zehn Jahren fördert die Abteilung für Stadtentwicklung in Johannesburg öffentliche Kunst.
Ziel dabei ist, dass Johannesburg bis 2040 die meisten Straßenkunstwerke der Welt besitzen soll. Streetart aller Größen, Farben und Formen versteckt sich auf Brücken, an Hauswänden und in kleinen Gassen, es gibt haushohe Graffitis, Mosaike, Malereien oder auch Installationen. Sie ist in Johannesburg dabei mehr als bloße Kreativität: viele Darstellungen haben einen historischen Bezug oder zeigen den Alltag und das Leben in der Millionenmetropole, sie spiegeln Lebensgefühl und Identität.
Bei unserer Stadtrundfahrt 2015 hatte mir schon an einem Ort die Streetart ganz besonders gefallen: im Stadtteil Newton findet sich eine Graffiti-Galerie an der Autobahnbrücke des M1 Highway unter der Henry Nxumalo Street. Dort haben sich verschiedene Künstler in bunten, witzigen aber auch nachdenklichen Motiven verewigt. Hier sind auch Werke des Südafrikaners Falco zu sehen, der dazu beigetragen hat, diese Form der Malerei als Kunst zu etablieren.
Das Leben in den Straßen von Johannesburg
Während wir bei unserem ersten Jozie Besuch 2001 eindringlich vor einem Besuch der Stadt gewarnt wurden weil das angesichts der Kriminaltät zu gefährlich sei hat sich die Lage inzwischen verbessert. Durch Video-Überwachungsmaßnahmen, durch mehr Kultur in der Innenstadt und immer mehr Rückkehr des Einzelhandels ist die Sicherheitslage entschärft worden, heute kann man zwar immer noch nicht alle Teile der Innenstadt aber doch etliche Gebiete hier auch als Tourist besuchen.
Und so konnten wir es bei der Rundfahrt durch die Stadt auch immer wieder sehen: auf den Straßen pulsiert das Leben. Es gibt Straßenhändler und Einkaufsstraßen, es gibt Garküchen und sogar erste Straßencafes (vor allem in Braamfontein und in Maboneng).
Die Straßen des Stadtzentrums und der umliegenden Innenstadtviertel wie Joubert Park, Hillbrow oder Berea werden dominiert von Hochhäusern, in denen viele der größten Firmen Johannesburgs Büros unterhalten. Am Westrand von Hillbrow liegt der Constitution Hill, der Sitz des südafrikanischen Verfassungsgerichts.
In der 1893 erbauten Festung verbarrikadierte sich schon Paul Kruger im südafrikanischen Krieg. Später wurde der Komplex zum Gefängnis für weiße Häftlinge, als einziger schwarzer Gefangener war Nelson Mandela hier zeitweilig inhaftiert und auch Mahatma Gandhi saß hier ein. Heute ist die Festung ein Teil des Gebäudekomplexes des obersten südafrikanischen Verfassungsgerichts. Zu sehen ist hier neben den Gefängnissen vor allem das moderne Verfassungsgebäude. Es soll ein Sinnbild für das neue Südafrika sein. Der transparente Bau dient nicht nur als oberstes Gericht, sondern auch als Galerie für Südafrikas moderne Kunst.
Barrierefreiheit und weitere Informationen
Schon bei unserer Reise nach Südafrika haben wir ein wenig Zeit in Johannesburg verbracht. Damals haben wir mit Thuli von Atamela Tours eine Stadtrundfahrt durch Jozie und durch Soweto gemacht.
Die CitySightseeing Busse in Johannesburg haben Platz für Rollstuhlfahrer. Die von uns im September 2016 gefahrene Route gibt es allerdings nicht mehr, heute muss man grüne und rote Route kombinieren.
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Heidi Schlicht (Monday, 13 February 2017)
Super interessant, wie immer. Vielen Dank, dass wir das lessen dürfen/können.
Ich wünsche Euch viel Spass und gute Laune in Neuseeland.
Liebe Grüsse aus Südafrika, Heidi