Unser Roadtrip im September führte uns ja auch nach Andalusien. Und was stand natürlich auf dem Plan? Klar, Granada mit der Alhambra.
So viele tolle Fotos hatten wir schon gesehen, Berichte gehört, da wollten wir auch selbst einmal hin. Ein wenig recherchiert habe ich im Vorfeld, ob und wie denn ein Besuch mit Rollstuhl klappen könnte. Ein wenig versteckt sind die Informationen, daher unten dazu mehr. Vorab nur soviel: man kommt nicht überall hin, aber das meiste Sehenswerte kann man auch mit dem Rollstuhl (oder Rollator, Kinderwagen …) besuchen.
Eins vorweg: die Alhambra hat uns, wie es so schön auf neudeutsch heißt „total geflasht“. Sieben Stunden haben wir uns dort aufgehalten, so viel gab es zu sehen, die Atmosphäre aufzunehmen und unseren Besuch zu genießen. Klar, man ist dort nicht allein, schon am Eingang zur Alhambra standen Schlangen, warteten Reisegruppen. Innerhalb der Anlage gibt es natürlich auch immer wieder einmal Menschenmengen, an bestimmten Orten. Trotzdem findet man sie, die stillen Orte, an denen man von 1001 Nacht träumen kann.
Die Alhambra gilt wirklich zu Recht als eines der schönsten Beispiele des maurischen Stils der islamischen Kunst. Die Stadtburg oberhalb Granadas ist eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Europas und seit 1984 Weltkulturerbe.
Den 740 m langen und bis zu 220 m breiten Gebäudekomplex kann man grob in vier Teile unterteilen: die Paläste der Naṣriden, die Zitadelle, die Medina und Generalife außerhalb der Festungsmauern. Weil das Gelände so groß ist, wird es mehrere Beiträge im Blog geben – begonnen habe ich mit dem absoluten Highlight: den Nesridenpalästen. Heute kommt der Palast Karls des Fünften an die Reihe. Und mit dem Generalife werde ich die Reihe beschließen.
Alhambra: Ticket & Führung durch die Burg & Nasridenpaläste*
Der Palast Karls des Fünften
Nach der bunten, filigranen Schönheit der Nesridenpaläste führte uns unser Rundweg durch die Alhambra in ein ganz anderes Gebäude. Für den Palast Karls des Fünften wurden Teile der Naṣridenpaläste abgerissen. Das zweistöckige und rechteckige Gebäude wurde nie richtig fertiggestellt. Karl V. gab es im Jahr 1527 in Auftrag, hat es allerdings nie bewohnt. Nach Jahrhunderten als Bauruine bekam der Palast erst im 20. Jahrhundert ein Dach. Seit 1958 befinden sich darin unter anderem das Museum der Schönen Künste und das Museum der Alhambra.
Das Bauwerk hat einen quadratischen Grundriss und, das ist wohl das spektakulärste am Bau, im Inneren einen kreisförmigen Innenhof. Eingefasst wird der Patio von einer zweistöckigen Säulengalerie.
Touren in Granada*
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Information und Barrierefreiheit
Den Palast Karls des Fünften mit einem Rollstuhl anzusehen erfordert ein wenig Findigkeit. Man kommt zu ebener Erde nämlich nur in den Eingangsbereich des Palastes und findet dort links den Museumsshop, geradeaus Stufen zum Innenhof und rechts das Museum. Geht – besser: rollt – ins Museum und besprecht mit der Person an der Kasse, dass Ihr den Aufzug zum ersten Stock nutzen wollt. Dort kommt Ihr ins Museum (Fotografierverbot, aber durchaus sehenswert), wichtig aber vor allem: wenn Ihr dort zum Ein/Ausgang kommt, geht es nur zwei Stufen abwärts (mit Assistenz durchaus zu bewältigen) und Ihr kommt auf den Umgang um die Rotunde im ersten Stock. So könnt Ihr zwar den beeindruckenden Innenhof nicht besuchen, aber auch der Blick von hier oben ist nicht ohne Reiz.
- Die Alhambra hat einen angepassten Rundweg für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte. Eine alternative Route gibt es zur Besichtigung der Nasridenpaläste und des Generalife.
- Behindertentoiletten gibt es beim Eingangspavillon und neben dem Weintor (Puerta del Vino).
- Kinderwagen sind in den Nesridenpalästen übrigens nicht erlaubt. Eltern bekommen am Eingang einen Tragerucksack fürs Kind.
Voll ist es, beim Touristenmagneten Alhambra, darauf müsst Ihr Euch einstellen.
- unsere dringende Empfehlung ist daher: kauft die Eintrittskarten im Voraus
- und im Voraus meint genau das: heute (also während ich Ende Oktober diesen Blogbeitrag schreibe) gibt es die ersten Tickets erst wieder in zwei Wochen Mitte November, bis dahin ist (trotz sicherlich herrschender Nebensaison) die Alhambra ausgebucht
- die Nasridenpaläste können nur während der auf der Eintrittskarte angegebenen Zeitraum besichtigt werden. Ist die Zeit vorbei: Pech gehabt!
- und weil es voll ist: plant ausreichend Zeit ein und kommt rechtzeitig an, besonders am Wochenende und Feiertagen
Die richtige Seite zu finden, um Tickets bereits im voraus zu buchen, fand ich ein wenig trickreich. Bei einer Google-Suche werden nämlich bevorzugt die typischen Tickethändler angezeigt, deshalb hier der Link zur offiziellen Seite: Patronato de la Alhambra y Generalife
Eintrittspreise für eine Tagesbesichtigung
Erwachsene: 14 €
Kinder unter 12 Jahren, wenn sie von Eltern, Familienangehörigen oder einer Aufsichtsperson begleitet werden: Eintritt frei
Kinder im Alter von 12 bis 15 Jahren, wenn sie von Eltern, Familienangehörigen oder einer Aufsichtsperson begleitet werden: 8 €
Besucher aus EU-Staaten über 65 Jahren:9 €
Für Inhaber eines Jugendausweises Euro <26 und Euro <30: 9 €
Behinderte mit einer Behinderung von über 33% mit Nachweisdokument: 8 €
Wie kommt man hin?
Wie kommt man eigentlich zur Alhambra von Granada? Die roten Minibusse der Linien C3 und C4 bringen euch seit Juni 2017 barrierefrei, also auch mit Rollstuhl, im 5-Minuten-Takt von der Haltestelle an der Plaza Isabel La Catolica in der Nähe der Kathedrale von Granada bis zum Haupteingang der Alhambra.
Das Ticket kostet 1,40 Euro und wird an Bord gekauft; seid Ihr schon mit einem Bus bis hierhin gefahren bekommt Ihr beim Einstieg kostenlos ein Umsteigeticket. Innerhalb von einem Viertelstündchen geht es dann hoch auf den Hügel.
Eine wirklich sehr nette Ruhepause haben wir im romantischen und schattigen Innenhof des Hotel América verbracht. Das Hotel besticht durch seine besondere Lage mitten auf dem Gelände der Alhambra. Der Service war flink und freundlich, das Essen hatte das typisch spanische Barniveau, war schmackhaft und mundete uns in der hübschen Umgebung gut.
Alternativ dazu gibt es sonst auf dem Gelände der Alhambra vereinzelt kleine mobile Stände oder Automaten mit Getränken und Snacks wie Chips oder ähnlichem. Sie findet man u. a. am Eingangspavillon und am Pavillon neben dem Weintor (Puerta del Vino).
Ebenfalls besuchen kann man den Parador. Er ist in einem alten Kloster inmitten der Alhambra untergebracht und hat ebenfalls ein Restaurant.
Offenlegung: Wir haben unsere Reise nach Spanien, Unterkünfte und Verpflegung aus eigener Tasche bezahlt. Unser Besuch der Alhambra ist nicht gesponsert worden. Da wir das Reiseziel, Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Hotels usw. bewerben bzw. einen Besuch dort empfehlen, meinen nun verbraucherschützende Gerichte, wir müssten diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen.
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Beate (Sonntag, 05 November 2017 12:50)
Ja, die Alhambra ... steht schon seit Jahrzehnten auf meiner to do-Liste. Danke, dass Du mich daran erinnert hast! Wenn ich mir Deine Fotos so anschaue, hoffe ich, dass sie dann doch nicht sooo abschreckend überlaufen ist, wie man immer hört.
Zum Text kann ich (noch) nichts sagen; ich will mir Zeit mit dem Lesen nehmen ... und freue mich schon darauf!
SchönenSonntagnoch
Beate
Zypresse (Sonntag, 05 November 2017 16:55)
Vielleicht schaffst Du es ja mal, liebe Beate, in der Nebensaison mit Andalusien. Nicht nur die Alhambra ist nämlich einen Besuch wert, es gibt noch einiges mehr zu sehen. Stay tuned...