Besondere Zeiten haben wir, ganz ohne Frage. Das Coronavirus hat unser aller Leben gehörig umgekrempelt, nicht wahr? Zum Glück dürfen wir aber ja aus dem Haus, nicht nur zum Einkaufen, sogar für eine Radtour oder Joggingrunde, einen Spaziergang in der Mittagssonne oder auch einen Ausflug in die Natur.
An einem sonnigen Tag im Mai haben wir uns auf den Weg zum Kermeter im Nationalpark Eifel gemacht. Verlockt hatte uns, dass es hier ein Wegenetz für Menschen mit und ohne Behinderung, speziell auch für Rollstuhlfahrer gibt. Und ein bisschen Bewegung an der frischen Luft, neumodisches Waldbaden, das kam uns in den Corona-Zeiten grade recht.
Aber schaut doch einfach mal selbst!
Wilder Kermeter
Der Wilde Kermeter befindet sich im Nationalpark Eifel, an der Grenze zwischen den Kreisen Düren und Euskirchen. Dort können auch Menschen mit Behinderung den Nationalpark erleben. Mittendrin gelegen umfasst der Wilde Kermeter ein barrierefreies Wegenetz und einen Aussichtspunkt mit Panoramablick auf die Seenlandschaft der Rur.
Aber der Reihe nach. An einem sonnigen Tag im Mai haben wir uns dorthin auf den Weg gemacht. Verlockt hatte uns, dass es hier ein Wegenetz für Menschen mit und ohne Behinderung, speziell auch für Rollstuhlfahrer gibt. Die Waldwege haben eine sogenannte wassergebundene Oberfläche aus feinem, aber festem Schotter und sind so recht gut zu befahren. Gestartet sind wir am Parkplatz an der Kermeter-Hochstraße (L 15) zwischen Schleiden-Gemünd/-Wolfgarten und Heimbach-Schwammenauel. Hier gibt es nicht nur ausreichend Parkplätze, hier findet man auch (barrierefreie) Toiletten, Picknicktische und mehrere Tafeln mit Erklärungen zum Nationalpark, den Wegen und dem Ökosystem. In der Mitte des Rastplatzes gibt ein ertastbarer Kartentisch einen Überblick über das barrierefreie Wegenetz. Wir sind von hier aus zum 2,7 Kilometer entfernten Aussichtspunkt Hirschley gestartet. Unser Weg führte uns über den Bergrücken zwischen Rursee und Urftsee durch Rotbuchen-Mischwälder. Hier wird nichts weggeräumt, es bleibt, wie es ist, wie die Natur sich selbst regelt.
Auf der Strecke bis zum Aussichtspunkt beträgt die Steigung des Weges nicht mehr als sechs Prozent. Das ging gut, auch wenn der Gatte manchmal an Steigungen Unterstützung durch sanftes Mitschieben benötigte. Zum Glück gibt es alle 250 Meter eine Bank, ich hatte also ausreichend Gelegenheit, mich vom Schieben zu erholen. Hier fand ich den ersten Stein der Corona-Pandemie. Ihr wisst schon, was auf Facebook oder Instagram so trendet: Man gestaltet einen Stein und legt ihn irgendwo aus. Wer ihn findet, darf ihn mitnehmen und später wieder woanders aus legen. Übrigens gibt es unterwegs auch sogenannte Sinnesliegen, auf denen ich mit Blick in die Baumkronen ausruhen konnte.
Aussichtspunkt Hirschley
Am Aussichtspunkt Hirschley öffnete sich der Wald zu einem weiten Blick auf den Rursee. Ein Bronzemodell zum Sehen und Tasten informiert dort über die Landschaft des Nationalparks und der Talsperren, es stehen auch mit dem Rollstuhl unterfahrbare Tische für die Rast zur Verfügung.
Wir haben den Rückweg auf der gleichen Strecke zurückgelegt, man könnte allerdings auch einen Rundweg begehen. Dieser hat allerdings längere Abschnitte mit Steigung und Gefälle von bis zu acht Prozent. Und man kann unterwegs einen Abstecher von der Wegkreuzung „Schwarzes Kreuz zu einem weiteren Aussichtspunkt machen. Dort hat man einen schönen Blick auf die ehemalige nationalsozialistische „Ordensburg“ Vogelsang. Falls es immer noch nicht genug Bewegung war: direkt am Ausgangsparkplatz gibt es eine weitere Möglichkeit, eine extra Schleife zu drehen. Der Wilde Weg ist 1,6 Kilometer lang, davon etwa 210 Meter über einen Holzsteg. Dieser Naturerkundungspfad führt entlang von zehn Stationen. Sie informieren (teilweise interaktiv) über Wildnis, Waldentwicklung und die biologische Vielfalt im Nationalpark Eifel.
Übrigens: auch Tanja war am Kermeter unterwegs, schaut mal bei ihr vorbei!
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