Ich möchte gern in unregelmäßigen Abständen in meinem Blog andere Blogger vorstellen. Dabei will ich (ich weiß, kaum eine völlig neue Idee – aber ich finde sie immer noch gut) auf einen Fragebogen zurückgreifen.
Marcel Proust hat 1885/86 (er war damals 14 Jahre alt) in einem „confession album“ (Freundschaftsalbum) seiner Freundin Antoinette Fauré einen englischsprachigen Fragebogen ausgefüllt. Dieses Ausfüllen muss er gemocht haben – er tat es, wie berichtet wird, immer wieder begeistert.
Ich habe nicht ganz so viele Fragen und ich habe sie unserem gemeinsamen Hobby angepasst. Die nächsten, die auf meine Nachfrage geantwortet hat und mitmacht ist Sabine von Ferngeweht
Sabine arbeitet als freie Journalistin und PR-Texterin in der Nähe von Köln. Seit 2014 betreibt sie den Reiseblog Ferngeweht, auf dem sie über ihre Reisen in alle Welt berichtet. Ihre Lieblingsziele liegen in Südostasien, Südamerika, aber auch im südlichen Afrika und im nördlichen Europa. Alle ihre Reisen sind selbstorganisiert, es geht meist in die Natur, immer mit Respekt vor Land und Leuten.
Ihr findet Sabine auch auf
Das sind sie, meine 6 Fragen an Sabine
1. Hast Du ein Motto für Dein Leben, für Dein Blog, Deine Homepage?
Mein Motto: „Das Leben ist zu kurz, um nicht zu reisen.“ Ich bin der festen Überzeugung, dass Reisen den Horizont erweitert und die Menschen glücklicher und weltoffener macht. Dabei muss es gar nicht immer in die Ferne gehen: Sobald ich aus dem Haus trete und mir etwas anschaue, was ich bisher nicht kannte, lerne ich etwas Neues kennen: neue Menschen, eine neue Gegend, neue Naturerlebnisse. Von jeder Reise bringe ich mindestens eine neue Erkenntnis mit, die Stück für Stück meine Sicht auf die Welt verändern.
2. Wo möchtest Du leben?
Ich habe schon einiges gesehen von der Welt, und natürlich frage ich mich oft an schönen Orten, ob ich hier nicht nur Urlaub machen, sondern auch leben könnte. Die Antwort lautete bisher immer: Nein. Ich weiß das Leben in Deutschland mit all seinen Vorzügen bezüglich (sozialer) Sicherheit, Gesundheitsversorgung, Komfort, Freiheit und nicht zuletzt gemäßigtem Klima sehr zu schätzen. So schön und spannend es in exotischen Ländern ist: Nach einer Weile freue mich immer wieder darauf, nach Hause zurückzukehren. Auch die Nähe zu Freunden und Familie ist mir zu wichtig, als dass ich darauf auf Dauer verzichten möchte.
3. Was ist Dein Lieblingsreiseziel, wo möchtest Du gerne noch (oder wieder) hin?
Ich reise selten zweimal an den gleichen Ort. Deshalb gibt es wenige Ziele, die ich unbedingt noch einmal sehen möchte. Eine Ausnahme wäre Namibia, eines meiner Top-3-Länder, in dem ich gern noch weitere Gegenden kennenlernen würde. Ansonsten ist meine To-go-Liste noch lang. Sie reicht von A wie Antarktis bis Z wie Zypern – und dazwischen Botswana, Färöer, Jordanien, Kirgisistan und viele weitere spannende Orte.
4. Was muss unbedingt ins Reisegepäck und was machst Du, wenn gerade dies verloren geht?
Da ich mit relativ leichtem Gepäck unterwegs bin (mein Rucksack wiegt selten über 13 Kilogramm), gibt es kaum etwas, was sich nicht mit Hilfe einer Kreditkarte ersetzen ließe. Ärgerlich wäre es, wenn meine Kamera abhanden käme, denn je nach Land würde es schwierig sein, einen adäquaten Ersatz zu finden. Unwiederbringlich fort wären bereits geschossene Fotos, daher passe ich auf meine Speicherkarten immer auf wie ein Luchs. In den 90er-Jahren wurden mir mal zehn belichtete Diafilme aus dem Auto geklaut – der Spanien-Urlaub war für mich gelaufen. Diesen Fehler werde ich nie wieder machen.
5. Wann, wie und wo bist Du absolut, rundum glücklich und zufrieden?
Setz mich in einem Wald aus, und ich bin glücklich. Ob Regenwald oder unser Waldstück direkt vor der Haustür: Bäume, Vogelgezwitscher und diese Ruhe in der Natur haben eine äußerst beruhigende Wirkung auf mich. Wenn es dann auch noch Spannendes zu entdecken gibt (und das gibt es meistens im Wald, wenn man nur genau hinsieht und -hört), ist für mich ein Tag im Wald eine perfekte kleine Auszeit.
6. Ist auf einer Deiner Reisen schon einmal etwas so richtig schiefgegangen und was hast Du daraus gemacht?
So eine richtige Panne, die eine ganze Reise vermasselt hätte, ist mir zum Glück noch nicht passiert. Okay, in Costa Rica wurde uns ein Tagesrucksack mit einer Kamera und einer geschliffenen Sonnenbrille geklaut. Mein Mann ärgert sich noch heute darüber, dass er auf dieser Reise keine Fotos machen konnte. Wir hatten trotzdem einen schönen Urlaub. Und dass der Flug nach Namibia wegen technischer Schwierigkeiten des Fliegers 24 Stunden Verspätung hatte, war auch unschön, weil uns ein ganzer Urlaubstag flöten ging. Aber die anschließende Entschädigung der Airline hat uns versöhnt. Und auch unseren Sturz aus dem Kanu in Laos haben sowohl wir als auch unsere wasserfeste Tasche mit den Wertsachen unbeschadet überstanden. Ärgerlicher war da der Biss eines Fisches im malaysischen Dschungel, der mir den halben Urlaub vermiest hat, weil die Wunde am Fuß das Laufen in normalen Schuhen unmöglich gemacht hat. Im Nachhinein sind das aber alles Geschichten, über die wir heute nur lachen können.
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