Unser Australien-Roadtrip begann und endete in Sydney. Angekommen sind wir vor Corona, Anfang Februar und von Sydney aus ging es in die Blue Mountains und dann in das Outback der Flinders Ranges.
Vorher hatten wir allerdings in Sydney noch ein wenig Zeit, den Jetlag auszuschlafen und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besuchen. Begleitet uns doch zur Besichtigung des Sydney Opera House und zur Harbour Bridge.
Für die Tage am Ende der Reise hatten wir eigentlich weitere Erkundungen in Sydney geplant. Diese sind dann allerdings der fortschreitenden Coronapandemie zum Opfer gefallen. Tatsächlich haben wir die letzten Tage Ende März vor unserem Rückflug im Hotel verbracht und uns von Menschenmassen oder touristischen Hotspots fern gehalten.
Sydney Opera House
Eins war völlig klar: natürlich wollten wir das Sydney Opera House, also das Opernhaus ansehen. Nicht umsonst gilt es als eines der markantesten Gebäude des 20. Jahrhunderts und ist DAS Wahrzeichen von Sydney. Entworfen wurde es allerdings nicht von einem Australier, nein, das war der dänische Architekt Jørn Utzon. Seit 2007 ist das Opera House UNESCO-Welterbe. Übrigens war es beim Bau der Oper genau so wie wir es auch von anderen Bauten der öffentlichen Hand kennen (ich sag nur BER oder Elbphilharmonie …): Die Baukosten explodierten und die Fertigstellung verzögerte sich um mehrere Jahre.
Wir sind vormittags mit dem Hop on Hop off Bus (dazu weiter unten mehr) zum Hafen gefahren und an der Oper von Sydney ausgestiegen. Das Wetter war durchwachsen, mal schien die Sonne, dann bewölkte es sich – zum Glück war es aber angenehm warm.
Was uns quasi als Erstes auffiel: rund um die Oper erstreckte sich eine ausgedehnte Baustelle. Tatsächlich haben im Sommer 2016 umfangreiche Renovierungs- und Umgestaltungsarbeiten begonnen. Der Außenbereich wird umgestaltet, es soll insgesamt fußgängerfreundlicher werden. Und im Innern des Sydney Opera House wird ebenfalls gebaut: Die beiden Hauptsäle werden saniert. So ist die Oper bei unserem Besuch teilweise zur Verbesserung der Akustik geschlossen gewesen. Dennoch, der Bau ist beeindruckende 184 Meter lang, 118 Meter breit. Was wir nicht wussten bzw. nicht realisiert hatten: Das charakteristische 67 Meter hohe Dach ist mit über 1 Million glasierten, weißen Keramikfliesen verkleidet.
Die Oper von Sydney steht am Bennelong Point auf 580 Pfählen, die 25 Meter tief im Boden verankert wurden. Früher war hier ein Straßenbahndepot und später eine Industriebrache. Zu den Verzögerungen und Kostensteigerungen beim 1959 begonnenen Bau hat sicher das Dach erheblich beigetragen. Seine gekrümmten Schalen waren nur schwer zu berechnen.
Wir haben die Oper einmal komplett umrundet. Dabei hatten wir immer wieder spannende Ausblicke auf das Gebäude, architektonische Details, das lebendige Hin und Her im Hafenbecken. Zwischendurch haben wir einen Wolkenbruch unter der großen Freitreppe abgewartet und uns die Zeit mit einem Schwätzchen vertrieben.
Wir haben die Oper von innen nicht besichtigt, dies kann man aber im Rahmen von organisierten Touren machen. The Sydney Opera House Mobility Access Tour ist ein barrierefreier, 1-stündiger Rundgang. Er findet täglich um 12 Uhr mittags statt. Eine Anmeldung ist erforderlich.
GPO Box 4274
Sydney NSW 2001
+61 2 9250 7111
infodesk@sydneyoperahouse.com
Sydney Harbour Bridge
Mit dem Bus sind wir weiter gefahren und erst an der 1932 offiziell eröffneten Sydney Harbour Bridge ausgestiegen. Die Brücke über den Hafen ist die Hauptverbindung zwischen Sydneys Nord- und Südteil. Ganz despektierlich nennen Sydneysider sie den „coat hanger“ (Kleiderbügel).
Die Spannweite der Sydney Harbour Bridge beträgt 503 Meter, und sie ist 134 Meter hoch. Sie ist eine der schwersten und weitesten Bogenbrücken der Welt mit insgesamt 52.800 Tonnen verbautem Stahl.
Die granitverkleideten Pfeiler auf beiden Seiten sind nur Dekoration bzw. dienen als Museum (Südostpfeiler). Tatsächlich ist die Brücke über riesige Fundamentblöcke verspannt.
Besichtigen kann man die Brücke vom Hafen aus, man kann sie natürlich überqueren (mit Auto, Bahn oder auch zu Fuß) und - ganz spektakulär – man kann sie erklettern. Die BridgeClimb Sydney genannten Aufstiege sind früh morgens, am Tag, bei Dämmerung oder bei Nacht buchbar. Für mobilitätsbehinderte Menschen ist das nichts, daher haben wir keine Erfahrungen zu berichten. Aber falls es Euch interessiert könnt Ihr unter BridgeClimbSydney buchen.
Sightseeing mit dem Hop on Hop off Bus
Um nicht nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt – Sydney Opera House und Harbour Bridge – anzuschauen haben wir in Sydney den Hop on Hop off Bus, der hier BigBus heißt, genutzt. Es gibt verschiedene Routen durch die Stadt, der Bus ist rollstuhltauglich und wir finden, durch die Fahrt vorbei an den wesentlichen Highlights von Sydney bekommt man auf jeden Fall einen sehr guten ersten Eindruck der Metropole.
Wir haben unsere Tickets online gekauft, das war ein wenig günstiger als der Ticketkauf beim Fahrer. Die Kosten für zwei Erwachsene lagen bei 106,20 AUD (entsprechen rund 65,50 €).
Auch bei Get your Guide* bekommt Ihr Tickets für diese Stadtrundfahrten in der australischen Metropole Sydney.
Restaurant 6 HEAD Campbell’s Cove Sydney
Nach all den Besichtigungen von Opernhaus und Harbour Bridge in Sydney und unserem Spaziergang um das Hafenbecken war es dann Zeit für einen Mittagsimbiss. Das Restaurant 6 HEAD befindet sich passenderweise in Campbells Cove, The Rocks im Herzen von Sydney. Die Lage ist klasse, mit unmittelbarem Blick auf die Oper, zur Harbour Bridge und den stetigen Betrieb der Fähren. Das machte unseren Besuch dort zu einem wirklich bemerkenswerten Restauranterlebnis.
Das Restaurant befindet sich in einem historischen Gebäude aus dem Jahr 1839 aus gemeißeltem Sandstein, wir hatten allerdings das Glück, nach dem Regenschauer beim Besuch der Oper, hier auf der Terrasse sitzen zu können.
Und was soll ich sagen? Das Mittagessen von der Lunch-Karte war köstlich. Zu etwas ermäßigten Preisen gibt es ein Mittagsmenü mit ein wenig kleineren Portionen als beim regulären Angebot. Nach der Vorspeise gab es ein perfekt gebratenes, zartes Steak mit Salat und als Dessert einen Lemon Pie. Der Service war aufmerksam, freundlich und zu einem Schwätzchen aufgelegt – alles in allem haben wir es nicht bereut, hier eingekehrt zu sein.
Bay 10 & 11, Campbell’s Stores
7-27 Circular Quay West
The Rocks, NSW
02 8629 8866
sydney@6head.com.au
Rund um Kings Cross
Während wir am Ende unseres Roadtrips in der Nähe des internationalen Flughafens von Sydney übernachtet haben hatten wir uns zu Beginn der Reise im Stadtteil Kings Cross einquartiert. Kings Cross oder auch KX ist ein Stadtviertel am östlichen Rand der Innenstadt von Sydney. Der Stadtteil ist als Rotlichtviertel bekannt, es gibt Striptease-Läden sowie Kneipen und kleinere Clubs. Dennoch ist Kings Cross – entgegen der verbreiteten Meinung in der Bevölkerung Sydneys – kein gefährlicher Ort. Zahllose Touristen und Partygänger bevölkern das Viertel bis spät in die Nacht. Die große Polizeiwache vor Ort sorgt zusätzlich für ein sicheres Ambiente. Wir haben uns hier wirklich wohl und sicher gefühlt. Es ist kein touristisches Viertel, es ist nicht der kühle Business-District – es ist ein buntes, lebendiges Viertel mit einer fröhlichen Einwohnermischung.
Besondere Sehenswürdigkeiten haben wir beim Bummel durchs Viertel nicht entdeckt, es gibt Shops, kleine Cafés, nette Restaurants und einen besonderen Brunnen. Die El Alamein Memorial Fountain im Fitzroy Park erinnert an die 1942 in der Schlacht von El Alamein gefallenen australischen Soldaten des Zweiten Weltkrieges. Der Brunnen wurde von Bob Woodward entworfen und 1961 eingeweiht.
Am Ende unserer Tour durch den Südosten Australiens waren wir zurück in Sydney. Es gab zwar noch keinen offiziellen lockdown, aber erste Flüge wurden gecancelt, in Deutschland wurden Kontaktbeschränkungen angekündigt und auch die Australier erwogen erste Pandemiemaßnahmen. Wir haben daher unsere letzten drei Nächte und Tage im Hotel verbracht. Noch geplante Besichtigungen und Ausflüge wie z. B. zum Bondi Beach, mit der Fähre durch den Hafen, in die Bibliothek von New South Wales sind daher ausgefallen. All das und noch einiges mehr müssen wir also bei unserer nächsten Australienreise nachholen.
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