Ich möchte gern in unregelmäßigen Abständen in meinem Blog andere Blogger vorstellen. Dabei will ich (ich weiß, kaum eine völlig neue Idee – aber ich finde sie immer noch gut) auf einen Fragebogen zurückgreifen.
Marcel Proust hat 1885/86 (er war damals 14 Jahre alt) in einem „confession album“ (Freundschaftsalbum) seiner Freundin Antoinette Fauré einen englischsprachigen Fragebogen ausgefüllt. Dieses Ausfüllen muss er gemocht haben – er tat es, wie berichtet wird, immer wieder begeistert.
Ich habe nicht ganz so viele Fragen und ich habe sie unserem gemeinsamen Hobby angepasst. Die nächsten, die auf meine Nachfrage geantwortet haben und mitmachen sind Timo und Adina von mobilista.eu - Das Rollstuhl-Reiseblog
Mobilista ist Adinas und Timos Reiseblog, das sie im August 2013 gegründet haben, nachdem eine Bahnreise so richtig schiefging – damals allerdings noch eher als Ratgeber zu Mobilität mit Rollstuhl, später wurde daraus ein echtes Reiseblog. Rollstuhl und Barrierefreiheit spielen aber nicht die Hauptrolle, sondern die beiden entdecken gerne Land, Leute und Kulinarik und wollen damit auch fremde Länder vorstellen und Lust auf Reisen machen (und natürlich auf Instagram und Facebook mit geilen Bildern angeben!).
Hier findet ihr die beiden ebenfalls
Das sind sie, meine 6 Fragen an Adina und Timo
1. Hast Du ein Motto für Dein Leben, für Dein Blog, Deine Homepage?
Kein wirkliches Motto. Aber ein Zitat, das unser Blog recht gut beschreiben würde, wäre der Ausspruch „Es gibt keinen besseren Weg, jemanden kennenzulernen, als mit ihm zu verreisen“.
2. Wo möchtest Du leben?
In einem Land, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht, in dem Politik für Menschen und nicht für Aktionäre gemacht wird, in dem es eine verlässliche soziale Absicherung gibt, und ganz wichtig: in dem es Wasser gibt! Wasser ist unser beider Element, und ein Leben abseits von Meer, Seen oder Flüssen ist für uns unvorstellbar. Aber auch Gesellschaft, Kultur und nicht zuletzt Kulinarik spielen eine wichtige Rolle.
3. Was ist Dein Lieblingsreiseziel, wo möchtest Du gerne noch (oder wieder) hin?
Eine der häufigsten und doch am schwersten zu beantwortenden Fragen: naturgemäß sind wir als Reiseblogger natürlich immer neugierig auf neue Ziele, aber es gibt einige Orte auf der Welt, an die wir Teile unserer Herzen verloren haben: das kleine französische Örtchen Menton an der Grenze zu Italien, die sizilianische Perle Siracusa, Irland im Allgemeinen und insbesondere Kilkenny und Killarney, aber auch Curacao mitten in der Karibik waren traumhaft schön und verzaubern uns bis heute. Und obwohl oder gerade weil wir schon viel gesehen haben, wird unsere Bucket List tatsächlich eher immer größer als kürzer …
4. Was muss unbedingt ins Reisegepäck und was machst Du, wenn gerade dies verloren geht?
Piet, unser gehäkeltes Maskottchen im Frack. Ohne Piet verreisen wir grundsätzlich nicht mehr, zumal er ja auch ein tolles Sinnbild für unser Reisemotiv ist: Er ist ein Vogel, ist im Fliegen aber grundsätzlich eher talentfrei – quasi der Behinderte unter den Vögeln. Außerdem ist er verfressen, neugierig und vorlaut. Also ganz wie Timo :D Ihn zu verlieren mögen wir uns einfach nicht vorstellen …
5. Wann, wie und wo bist Du absolut, rundum glücklich und zufrieden?
Meistens am oder auf dem Wasser: ob abends mit einem Glas Wein am Strand den Wellen lauschen, auf einem Segelboot die Kraft der Natur zu spüren und nichts außer dem Pfeifen des Windes in den Segeln zu hören, abends im Hafen auf dem Boot und das sanfte Wiegen der Wellen zu spüren – das ist für uns absolute Erholung und Entspannung. Seit der Corona-Pandemie ist aber auch unser umgebauter Wohnwagen, der bei Adinas Oma in Mecklenburg-Vorpommern steht, so eine kleine Oase geworden, die uns Zuflucht vor dem Stadttrubel bietet und ein klein wenig glücklich macht.
6. Ist auf einer Deiner Reisen schon einmal etwas so richtig schiefgegangen und was hast Du daraus gemacht?
Na aber hallo – vom vergessenen Portemonnaie, was erst am Flughafen auffiel, über diverse Rollstuhl-Pannen bis hin zur völlig entgleisten Magen-Darm-Grippe im Urlaub war schon alles dabei. In
allen Fällen hilft es, möglichst ruhig zu bleiben und sich Hilfe zu suchen, die oft in der Fremde ganz unerwartet kommt. Wir sind noch aus jeder Situation heil wieder herausgekommen, sind
allerdings inzwischen auch sowohl versicherungstechnisch als auch durch mitgeschleppte Ausrüstung ganz gut abgesichert – so gut man sich eben gegen die Unwägbarkeiten des Lebens absichern kann.
Und ein kleines bisschen Spannung und Restrisiko gehören schließlich dazu.
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