Wir lieben Städtereisen! Wir reisen gern für einen Wochenendtrip oder einen Kurzurlaub zu zweit in eine fremde Stadt und bestaunen Sehenswürdigkeiten, essen gut und genießen das Leben. 7 tolle Tipps für spannende Städtereisen in Europa habe ich hier in einem Beitrag für euch einmal zusammengefasst.
Klar, Paris oder London sind immer eine Reise wert, aber es gibt auch interessante Ziele, die noch nicht von Reisegruppen belagert werden. Deshalb findet ihr hier auch Ziele für Städtereisen in Europa abseits der ausgetretenen Pfade. Es sind nicht die bekannten großen Metropolen, sondern auch einige kleinere und weniger bekannte Städte.
Ist es eigentlich okay, nach inzwischen mehr als einem Jahr Corona Pandemie mit all ihren Gefahren, Risiken, Einschränkungen, mit einer weltweiten Reisewarnung des Auswärtigen Amtes einen Beitrag zu Städtereisen auf meinem Blog zu veröffentlichen? Meine Antwort bleibt: die Erinnerungen an schöne Reiseerlebnisse in Nah und Fern helfen mir, das Fernweh zu bekämpfen, gegen aufkommenden Lagerkoller im Homeoffice. Und ich bin sicher, es gibt unter euch den einen oder die andere, die sich genauso über Reiseerinnerungen freuen wie ich. Und schließlich kommt auch wieder eine Zeit, in der wir reisen können - und da findet ihr hier sicher Anregungen und vor allem auch Tipps zur Barrierefreiheit.
Niederlande: Gouda
Wir haben einen Familienbesuch an der niederländisch-deutschen Grenze damit verbunden, den Käsemarkt in Gouda zu besuchen. Konkret bedeutete dies: am ersten Tag Hinfahrt aus dem Rheinland nach Gouda (bzw. in einen netten Ort, gut 10 km südlich der Käsestadt). Am zweiten Tag vormittags Besuch des Käsemarktes und ein kleiner Bummel durch die Stadt und nachmittags auf dem Rückweg Kaffee und Grillen mit der Familie. Klingt das gut? Das war es auch!
Das zentrale Gebäude auf dem Marktplatz ist das Stadhuis, das ehemalige Rathaus von Gouda. Gegenüber vom südlichen Ende steht die historische Waage. Hier findet der traditionelle Käsemarkt statt.
Nicht nur der Käse heißt Gouda, sondern auch das ganz typische holländische Städtchen im Dreieck von Utrecht, Rotterdam und Den Haag. Hübsch ist es, es gibt Grachten, die typischen Giebelhäuser, alten Backstein und die Straßen sind gepflastert. Viele Blumen schmücken bunt die Stadt und rund um den Marktplatz gibt es zahlreiche Cafés und Restaurants.
Deutschland: Stade
Es ist eine ganze Weile her, es war noch Oktober 2015 als wir ein Wochenende in Stade verbracht haben. Ihr werdet Euch fragen: wieso Stade, was hat Euch auf diese Idee gebracht? Eigentlich ganz einfach: wir hatten noch einen Hotelgutschein. Dieser drohte zu verfallen, wenn wir ihn nicht rasch nutzten.
Wir haben die Stadt am Wochenende erkunden und entdecken können, was es Sehenswertes in Stade gibt. Dazu gehört auf jeden Fall der Wochenmarkt mittwochs und samstags. Ob Bio, Obst und Gemüse, Käse, Fisch, Fleisch und Wurst direkt vom Erzeuger, Nüsse oder Trockenfrüchte, auf dem Stader Wochenmarkt gibt es frische und saisonale Produkte. Rund 30 Verkaufsstände sind rund um den Pferdemarkt aufgebaut.
Und auch sonst ist die Stader Altstadt einen ausgedehnten Bummel nicht nur am Wochenende wert. Es gibt einiges zu sehen und zu entdecken, schöne alte Häuser, schmale Gassen, urige Lädchen. Es gibt relativ viel Kopfsteinpflaster und einige Steigungen, dennoch ist die Innenstadt auch per Rollstuhl ganz gut zu durchstreifen.
Spanien: Córdoba
Unser andalusischer Roadtrip mit Rollstuhl im September 2017 hatte nach Granada und der Alhambra, Sevilla mit Alcázar und der Kathedrale natürlich auch noch Córdoba auf dem Plan.
Córdoba ist von seinem historischen Erbe und vielen Bauten aus der Zeit der maurischen Herrschaft geprägt, als Córdoba zeitweilig das Zentrum von Regierung und Gelehrsamkeit auf der iberischen Halbinsel und eine der größten Städte der Welt war. Die aus einer Moschee hervorgegangene Mezquita-Catedral ist seit 1984 UNESCO-Weltkulturerbe.
Was ich nicht wußte: beide Senecas, der Ältere und der Jüngere stammen aus Córdoba, sie sind Söhne der Gelehrsamkeit dieses frühen Wissenschaftsstandortes.
Gemütlich sind wir durch die Judería geschlendert, die Altstadt, in der früher Juden und Araber lebten. In ihren engen Gassen drängeln sich heute die Touristen, shoppen in kleinen Läden und nutzen die Angebote der Gastronomie. Nicht besichtigt haben wir die einzige von ehemals 300 Synagogen Córdobas, die durch die christliche Reconquista nach der Vertreibung der Juden nicht zerstört wurde.
Frankreich: Nîmes
Auf dem Rückweg von Spanien haben wir eine Nacht in Nîmes verbracht. Die Stadt liegt im Süden Frankreichs und ist eine alte Römerstadt nicht weit vom Pont du Gard. Ach ja, funfact am Rande: der Jeansstoff Denim wurde auch hier entwickelt, sein Name stammt vom de Nîmes (= aus Nîmes).
Warum nun ausgerechnet Nîmes? Die Stadt lag als Etappenziel für uns günstig und es gibt hier einiges zu sehen. Nun gut, allzu viel haben wir am Sonntagnachmittag dann nicht geschafft - aber zwei Bauten aus der Römerzeit haben wir uns angesehen. Wir waren im Amphitheater und sind durch den historischen Stadtkern zur Maison Carrée geschlendert.
Italien
Bologna
Freitag hin, Montag zurück – die Billigflieger machen es möglich „mal eben“ ein Wochenende in einer fremden Stadt zu verbringen. Wir waren im Jahr 2009 in Bologna. Anfang März 2009 sind wir dem nasskalten Wetter entflohen und verbrachten drei schöne Tage in Bologna.
Der Flughafen von Bologna ist nicht allzu groß und damit sehr überschaubar. Etwa alle 15 Minuten fährt der Aerobus für 6 Euro in etwa 20 Minuten bis zum Hauptbahnhof – also mitten in die Stadt (man kann auch bereits früher, etwa an der Piazza
Maggiore aussteigen). Die Busse sind so ausgestattet, dass sie auch von Rollstuhlfahrern benutzt werden können.
Touren in Italien*
Rom
Alle Wege führen nach Rom. Wir haben hier ein verlängertes Wochenende verbracht, natürlich mit dem typischen Touristenrummel, aber auch ganz ruhig in einem typisch italienischen Stadtviertel "unter Römern". Es gibt mehrere Blogbeiträge zu unserer Tour, dazu gehört auch einen zum Überblick über die ewige Stadt.
Rom wurde, das wissen wir alle, auf sieben Hügeln erbaut. Klar, dass es da den ein oder anderen Aussichtspunkt gibt, von dem aus man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt werfen kann. Einen möchte ich Euch ans Herz legen, er ist gut erreichbar, hat eine wunderbare Atmosphäre und lohnt auf jeden Fall einen Besuch. Ja, eigentlich kann er fast meinem bisherigen italienischen Lieblingsaussichtsplatz den Rang ablaufen (aber, nun ja, wirklich nur fast!).
Worum geht es? Um den Piazzale Giuseppe Garibaldi mit seinem Reiterstandbild. Er bietet eine wundervolle Aussicht über Rom. Unterhalb befindet sich die Parkanlage der botanischen Gärten, deren Besuch sich ebenfalls lohnen soll. Auf dem Spazierweg „Gianicolense“ kann man vorbei am Denkmal Anita Garibaldis, der Eiche des Tasso, dem Leuchtturm Faro della Vittoria, dem Amphiteatro del Tasso zum Kloster Sant’Onofrio al Gianicolo laufen.
Österreich: Wien
Wien ist groß, mit rund 1.700.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt Österreichs, im Großraum Wien lebt mit etwa 2,4 Millionen Menschen über ein Viertel aller Österreicher.
Und das gleich vorweg: Man merkt’s eigentlich nicht. Klar, die Stadt ist international, klar, die Stadt ist eine Großstadt – dennoch: ein wenig kleinstädtisches Flair, Ruhe, Gemütlichkeit hat sie sich bewahrt. Vielleicht liegt es daran, dass Wien in internationalen Bewertungen immer wieder zu den Städten mit der besten Lebensqualität gezählt wird. Dazu tragen der hohe Grünanteil am Stadtgebiet (ca. 50 %), die vergleichsweise sehr gute ökologische Qualität der Stadt, die hohe soziale und polizeiliche Sicherheit, das Gesundheitswesen, das Bildungswesen, die Dichte an kulturellen Einrichtungen, die effiziente öffentliche Verwaltung, die Freizeitqualität Wiens und das dichte Netz öffentlicher Verkehrsmittel wesentlich bei. Man kommt gut vom Fleck in Wien, auch ohne eigenes Auto.
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