Tempel und Pazifik: Wollongong und Grand Pacific Drive

Tempel und Pazifik: Wollongong und Grand Pacific Drive
Tempel und Pazifik: Wollongong und Grand Pacific Drive

Auf dem Weg zwischen Ulladulla und zurück nach Sydney verbrachten wir zwei Nächte in Wollongong. Wir hatten Glück mit dem Wetter, gleichzeitig erlebten wir hier die ersten Corona-Maßnahmen unseres Australien Roadtrips.

 

Wollongong ist nur etwa 80 Kilometer von Sydney entfernt und die drittgrößte Stadt von New South Wales. Anders als die meisten Küstenstädte ist Wollongong durch Schwerindustrie geprägt. Zahlreiche Kohleminen prägen die Region, die BlueScope-Steel-Werke sind die größten Stahlwerke Australiens.

 

Es wäre allerdings schade, deswegen die Stadt auszulassen. Sie lohnt nämlich auf jeden Fall nicht nur wegen Tempel und Pazifik, genauer dem Grand Pacific Drive einen Besuch. Wir haben nicht alles gesehen, was als Sehenswürdigkeit in Wollongong gilt wie z. B. das Illawarra Light Railway Museum oder das alte Court House. Stattdessen sind wir geruhsam durch den Royal-Nationalpark im Norden gefahren und haben den Weg dorthin auf dem Grand Pacific Drive über die Sea Cliff Bridge genossen.

 

Unser Aufenthalt in Wollongong fand in den letzten Tagen unserer Reise statt, zu der Zeit, als Corona die ersten Auswirkungen auf das Leben auch in Australien zu zeigen begann. Immer mehr Masken kennzeichneten das Straßenbild, vielerorts trafen wir auf Desinfektionsspender und Hinweise auf häufiges Händewaschen. Wir konnten zwar noch essen gehen, aber McDonalds beispielsweise verkaufte uns das Frühstück nur noch via Drive-Through-Schalter. Auch in Australien begann das Horten.   Der Gatte stand während meines letzten Einkaufs bei Aldi auf dem Rollstuhl-Parkplatz am Eingang und empfing mich beim Rauskommen mit den Worten "du bist jetzt die Erste, die kein Klopapier mitbringt". Tatsächlich haben wohl alle außer mir Toilettenpapier, Mehl und Pasta eingekauft ...

Fo Guang Shan Nan Tien Tempel

Fo Guang Shan Nan Tien Tempel
Fo Guang Shan Nan Tien Tempel

Einen sehens- und bemerkenswerten Ausflug haben wir zum im Süden der Stadt gelegenen Fo Guang Shan Nan Tien Tempel gemacht. Tatsächlich fühlten wir uns nach Asien versetzt. Der Nan Tien-Tempel ist ein buddhistischer Tempelkomplex der zum taiwanesischen Fo Guang Shan-Buddhismus gehört.

 

Der Fo Guang Shan Buddhismus wurzelt in der Mahayana-Tradition und betont, dass die Buddhaschaft in jedermanns  Reichweite liegt. Die Anhänger von Fo Guang Shan bemühen sich, den Buddhismus in das tägliche Leben zu integrieren und bezeichnen ihre Philosophie als "humanistischen Buddhismus".

 

Der Ort des Nan Tien-Tempels wurde aufgrund seiner Nähe zum Berg Kembla ausgewählt, der eine glückverheißende Ähnlichkeit mit einem liegenden Löwen haben soll. Er ist einer der größten buddhistischen Tempel der südlichen Hemisphäre. Man kann ihn besichtigen, er ist komplett barrierefrei erreichbar und hat auch eine ausgewiesene Rollstuhlfahrertoilette. Und auch hier: alle Mitarbeiter*Innen des Nan Tien-Tempels trugen Masken und die Besucher wurden um Abstand gebeten. Und ja, tatsächlich war der Tempel so leer, wie ihr es auf den Fotos seht. Es waren kaum noch asiatische Touristen unterwegs, die australischen Buddhisten waren mitten in der Woche sicher bei der Arbeit.

Fo Guang Shan Nan Tien Tempel: Tausendhändige Avalokitesvara
Fo Guang Shan Nan Tien Tempel: Tausendhändige Avalokitesvara

Der Nan Tien-Komplex ist eine Palaststruktur im chinesischen Stil, die von den australischen Architekten Jones Brewster Regan entworfene und von australischen Bauarbeitern erbaut wurde. Der Nan Tien-Tempel enthält die Merkmale verschiedener Stile des Buddhismus. Die Pagode ist  chinesisch, mit fliegenden Traufen und einem eckigen Profil. Der Haupttempel ähnelt der tibetischen Klosterarchitektur mit mehrstöckigen bemalten Tempelgebäuden auf hohen Steinplattformen. Die Innenhöfe sind mit Gärten im japanischen Stil gestaltet, während die Statuen und Schreine helle südostasiatische Farbschemata aufweisen. Hier gibt es verschiedene Tagungsräume, ein Museum, Konferenzmöglichkeiten sowie ein Selbstbedienungsrestaurant. Dort haben wir zu Beginn unseres Rundganges nicht nur ein kühles Getränk genossen, sondern ebenso vegetarische Klöße gegessen - sehr lecker war es.

 

Der Nan Tien-Tempelkomplex besitzt zwei große Gebetsräume, den Schrein der großen Barmherzigkeit und den großen Heldensaal. Hier findet man etliche Buddha- und Bodhisattva-Statuen. Darüber hinaus gibt es eine achtstöckige Pagode, die als Kolumbarium für die eingeäscherten Überreste von 7000 Menschen dient. Die Eingangshalle beherbergt die Tausendhändige Avalokitesvara (die weibliche Form aus China, soweit ich verstanden habe,  aber ich bin keine Expertin). Und in der Haupthalle befinden sich die fünf Dhyani-Buddhas : Amogasiddhi, Ratnasambhava, Vairocana, Amitabha und Akshobhya. In beiden Hallen zieren zahllose winzige Buddha-Statuen die Wände.

Grand Pacific Drive

Grand Pacific Drive
Grand Pacific Drive

Eine wunderbare Fahrt entlang der atemberaubenden Küste führt über den Grand Pacific Drive. Die spektakuläre Küstenstraße zieht sich über 140 Kilometer lang vom Sydney International Airport durch den Royal National Park bis hinter Wollongong.

 

Die Grand Pacific Drive-Beschilderung erklärt die wichtigsten Orte und Distanzen entlang der Strecke.

Grand Pacific Drive: die Sea Cliff Bridge
Grand Pacific Drive: die Sea Cliff Bridge

Absolutes Highlight auf der Strecke ist die Sea Cliff Bridge zusammen mit der angrenzenden Lawrence Hargrave Drive Bridge. Der Ausleger und die Träger der Offshore-Brücke verbinden die Küstendörfer Coalcliff und Clifton mit zwei Fahrspuren und einem Fußgängerweg.

 

Die 450 Meter langen Brücken stehen in der Tasmanischen See und wurden 2005 fertiggestellt. Die Brücken befinden sich in einer rauen Meeresumgebung, da sie direkt im offenen Ozean gründen und von Hochseewellen getroffen werden.

 

Über den Grand Pacific Drive erreicht man den Bald Hill. Der Aussichtspunkt ist mit einer Höhe von ca. 300 m einer der bekanntesten und beliebtesten Aussichtspunkte in der Region Illawarra und bietet einen Panoramablick über die Küstenlinie, Straße und Brücken sowie die Tasmanische See. Das Naturschutzgebiet auf dem Hügel ist auch für Drachen- und Gleitschirmfliegen bekannt. Hier gibt es einen großen, gut ausgebauten Parkplatz mit einem Imbiss und netten Plätzen, um den tollen Blick zu genießen.

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Restaurant Steelers Seafood & Grill

Sehr gut gegessen haben wir an unserem ersten Abend in Wollongong im Steelers. Es befindet sich im Zentrum von Wollongongs Sport- und Unterhaltungszentrum neben dem WIN Entertainment Center und dem WIN Stadium. Es ist ein Sports-Club & Bar und bevor wir hineinkamen mussten wir eine temporäre Mitgliedschaft für den Abend beantragen. Keine Sorge, nur ein wenig Bürokratie aber ganz kostenlos. Auf den großen Bildschirmenkann man diverse Sportevents verfolgen und gleichzeitig gut essen.

 

Wir hatten im Steelers Seafood & Grill schmackhafte Speisen und dazu Getränke und all das zu erschwinglichen Preisen. Es gab vor allem Fisch,  Meeresfrüchte und Steaks, aber auch Burger, Pasta und Pizza in vernünftigen Portionen zu angemessenenen Preisen. Der Gatte genoss sein Schnitzel mit Chips im Bierteig und Pilzsosse, Ich hingegen habe mich über ein Steak mit Salat und einer würzigen Knoblauchsosse gefreut. Für ein Dessert blieb danach leider kein Platz mehr.

 

Illawarra Steelers Club

Cnr Burelli & Harbour Streets

Wollongong NSW 2500

Tel (02) 4227 2255

Reservierung (02) 4224 8705

Sage Hotel Wollongong

Übernachtet haben wir im Sage Hotel Wollongong. Unser komplett barrierefreies Zimmer mit Zugang zu einer großen privaten Dachterrasse hatte natürlich drahtloses Highspeed-Internet, einen 40-Zoll-Flachbildfernseher, Kühlschrank und Kaffeemaschine. Das Hotel liegt nahe zum WIN Stadium. Parken kann man im zum Hotel gehörenden Parkhaus.

 

Sage Hotel Wollongong

60-62 Harbour St

Wollongong, NSW 2500

+61 2 4201 2111

reservations.wollongong@sage-hotels.com

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