Reisen mit Rollstuhl planen - so gehts!

Reisen mit Rollstuhl planen - so gehts!
Reisen mit Rollstuhl planen - so gehts!

Ihr habt es sicher schon bemerkt: wir gehören zu den Urlaubs-Planern. Klar, das ist angesichts unserer Situation nicht wirklich verwunderlich.

 

Reisen mit Rollstuhl braucht nun einmal, falls es nicht echt stressig (und manchmal auch schwierig) werden soll, einiges, was vorher überlegt sein will. Also bleibt nicht viel anders, als im Vorfeld zu recherchieren, welche Hotels barrierefreie Zimmer haben, welche Restaurants lecker und barrierearm sind, wo man umgerüstete Fahrzeuge anmieten kann, welche Attraktionen wie mit einem Rollstuhl erreichbar sind, und und und …

 

Reisen als Rollstuhlfahrer ist nicht schwierig und schon gar nicht unmöglich! Man kann fast überall auf der Welt Urlaub machen. Und an allen Orten trifft man auf hilfsbereite Menschen, selbst wenn es keine barrierefreie Infrastruktur geben sollte. Diese Erfahrungen haben wir immer wieder auf unseren Reisen gemacht. Ein Paradies für Rollstuhlfahrer sind ohne Zweifel die USA – hier haben, was „Accessibility“ angeht, mehrere Kriege mit behinderten Veteranen, die man nicht ausgrenzen konnte (wollte) und die Bürgerrechtsbewegung ganze Arbeit geleistet. Aber auch sonst haben wir festgestellt, dass außerhalb Deutschlands, im Süden Europas oder gar in den sogenannten Entwicklungsländern die Menschen sehr hilfsbereit und offen dafür sind, uns bei der Bewältigung kleinerer oder größerer Hindernisse zu unterstützen. Sind Stufen da, finden sich rasch ein paar starke Jungs und helfen nach oben (und auch wieder nach unten), bauen vielleicht zum Hotelzimmer rasch eine kleine Holzrampe. Sind Türen zu schmal oder im Weg – dann werden sie halt ausgehängt.

Wie wir planen und reisen

Havel
Havel

Seit inzwischen fast 40 Jahren reisen wir gemeinsam, der Gatte und ich. Zu Beginn ging es erst einmal ganz vorsichtig auf Reisen: ein paar Tage nach Holland, in ein spezielles Hotel in Italien. Dann wurden wir immer mutiger und auch neugieriger. Und so gehören zu den gemeinsam und mit Rollstuhl bereisten Kontinenten Europa, Asien, Amerika, Ozeanien und Afrika.

 

Einige Male mit Reiseveranstaltern, ein einziges Mal in einer Gruppe, aber am liebsten und deshalb fast immer: allein, auf eigene Faust, mit dem eigenen Auto, mit Mietwagen, geflogen, mit der Bahn oder auf dem Boot.

 

Warum? Ganz einfach: wenn ich mit Hotels, B&Bs, mit Autovermietern kommuniziere, dann kann ich ganz klar meine speziellen Bedürfnisse (oder besser: die des Gatten) formulieren. Ich kann nachfragen und konkret beschreiben oder eventuell um Fotos bitten. Damit lässt sich vieles klären, falls Vermieter vor Ort und wir uns nicht sicher sind, ob es passen wird. Und nicht selten entsteht aus diesen Mails schon vorab ein freundlicher Kontakt, der vor Ort dazu führt, dass wir (fast) wie alte Freunde begrüßt werden. Wir erhalten zahlreiche Tipps und Informationen aus erster Hand – das konnte uns ein Tourveranstalter bisher noch nie bieten.

 

Schließlich haben wir durch Erfahrung gelernt,  ein paar Tage, bevor es losgeht bzw. bevor wir am nächsten, übernächsten Ziel ankommen, dort nochmal daran zu erinnern, dass wir kommen und dass wir wegen des Rollstuhls besondere Wünsche haben. Nur zur Sicherheit, denn man weiß ja nie …

Rom
Rom

Freunde und Bekannte, ja auch Unbekannte fragen uns immer: wie macht ihr das bloß? Solche Reisen, allein und dann noch mit dem Rollstuhl? Wir würden das ja noch nicht einmal ohne die Behinderung wagen.

 

Unsere Antwort: wir haben bisher kaum negative Reiseerlebnisse gehabt. Im Gegenteil, wir stellen immer wieder fest, dass man in anderen Ländern mit behinderten Menschen selbstverständlicher umgeht, dass man hilfsbereiter ist als in unserer Heimat. So manches Mal hat sich die Behinderung auch als Schlüssel zu ganz besonderen Einblicken in ein Land erwiesen.

 

Klar, wenn man auf Reisen geht ist es nicht wie zu Hause. Aber soll es das denn sein? Wir reisen, um Neues zu sehen, Unbekanntes zu entdecken. Und natürlich muss man sich manchmal auf Unbequemlichkeiten einstellen, klappt nicht alles – aber es finden sich immer Lösungen.

 

Und um anderen Menschen im Rollstuhl Mut zu machen, auch auf Reisen zu gehen, ist unter anderem diese Seite entstanden. 

Unterschiede zwischen zu Hause und auf Reisen?

Dom zu Aachen
Dom zu Aachen

Gibt es Unterschiede mit dem Rollstuhl zwischen zu Hause und auf Reisen? Ganz klar und eindeutig gibt es sie. Zumindest für uns sind Unterschiede im Alltag und in der Art, wie wir aufgenommen werden, erkennbar. Grob gesagt: in vielen Ländern ist es einfacher, angenehmer, selbstverständlicher, auch als Rollstuhlfahrer zu reisen.

 

Beginnen wir mit einer kurzen Skizze der Situation zu Haus, der in Deutschland oft gemachten Erfahrungen. Hier passiert es uns immer wieder, wenn wir beispielsweise:

  • Einkaufen gehen, dass nicht mit meinem Gatten geredet wird, der neue Hemden kaufen will – sondern ich ganz selbstverständlich über seinen Kopf hinweg befragt werde: „Das könnte ihm doch passen?“
  • Auf einem Behindertenparkplatz parken möchten, diesen von offenbar nicht mobilitätsbehinderten Menschen belegt finden, die darauf angesprochen auch noch pampig reagieren: „ich warte hier doch nur auf …“
  • Bei der Bahn zum wiederholten Mal die Einstiegshilfe trotz rechtzeitiger Anmeldung nicht vorfinden oder der rollstuhlgerechte Großraumwagen nicht in den Zuge eingekoppelt wurde und Reisepläne damit ein jähes Ende finden
  • ein Hotel suchen und die rollstuhlgeeigneten Zimmer nur in Vier- oder Fünf-Sterne-Häusern zu entsprechend horrenden Preisen zu bekommen sind (und dass es dann oft genug nur ein barrierefreies Einzelzimmer mit unbequemem Zustellbett für die Begleitperson ist – geschenkt)
Alahambra
Alahambra

Im Urlaub und auf Reisen mit dem Rollstuhl hingegen? Es scheint uns in vielen Ländern auf der Welt viel natürlicher, dass auch behinderte Menschen am Alltagsleben teilnehmen. Beispiele?

  • Wir stehen vor dem Dom in Siena, betrachten die Stufen, die zum Portal hinauf führen und überlegen, wie wir denn wohl gemeinsam den Dom besichtigen könnten. Noch während wir da stehen, kommen drei junge Männer auf uns zu, die vorher auf den Stufen gesessen hatten und fragen – auf Englisch – ob sie meinen Mann die Stufen hinauftragen dürfen, damit er den Dom besuchen kann. Und selbstverständlich wären sie so lange hier, bis wir auch gut wieder hinausgekommen seien. Ganz einfach so, ohne dafür ein Trinkgeld zu erwarten, ja sogar, ohne überhaupt um Hilfe gebeten worden zu sein.
  • Ich werde auf einer Reise in die Türkei krank. Als es mir langsam ein wenig besser geht, beschließt der Gatte, mir ein kräftiges Süppchen kochen zu wollen und macht sich allein vom Ferienhaus aus auf den Weg ins Dorf zum Einkaufen. Kaum dort angekommen findet er sich umringt von netten Menschen wieder. In Deutsch, mit seinen Brocken türkisch, mit Händen und Füßen wird er gefragt, was er benötige. Dann bringt ein Junge Tee für alle, mein Mann soll es sich bequem machen und zwei andere Jungs werden mit konkreten Aufträgen zum Einkaufen geschickt. Sie kehren nach und nach zurück: mit Rindfleisch, mit Suppengrün, mit Brot … derweil plaudert der Gatte mit den Männern, über das Leben, über Deutschland und die Türkei, warum er im Rollstuhl sitzt … All dies unter allgemeinem Gelächter, mit viel Spaß.
  • Wir machen eine Reise durch Indonesien und übernachten mehrere Nächte auf einer Kakaoplantage. Zu unserem Zimmer im Gartenhaus geht es zwei Stufen hoch. Nachdem wir eingetroffen sind, erscheint der Handwerker und baut eine passende Rampe aus ein paar einfachen Holzbrettern. Dann lässt er den Gatten ein paar mal testen, scherzt mit uns, ändert noch die ein oder andere Kleinigkeit. Und wir haben für die Dauer unseres Aufenthaltes ein perfekt rollstuhlgeeignetes Zimmer.
  • In den USA, in Südafrika ist das Anmieten eines behindertengerecht mit Handgas und -bremse ausgestatteten Fahrzeuges ohne Mehrkosten kein Problem. Selbst wenn, wie wir es mehrfach erlebt haben, deutsche Reiseveranstalter den von ihnen bestätigten Sonderwunsch doch nicht an den Zielort weiter geleitet haben: nach spätestens zwei Tagen (in Südafrika, und das Fahrzeug konnten wir dann unterwegs austauschen, mussten also nicht an den ursprünglichen Anmietort zurück!), in den USA aber auch innerhalb einer knappen Stunde haben wir ein Auto wie gewünscht.
Denia
Denia

Auf Reisen erleben wir die Menschen vor Ort freundlich, aufgeschlossen, aufmerksam und hilfsbereit. Gern zu einem Schwätzchen aufgelegt. Wir reden gern mit Menschen, erfahren von ihnen aus ihrem Leben, hören über das Bild von Deutschland in der Welt. Wir erleben die Menschen natürlich und wissbegierig im Umgang mit dem Gatten im Rollstuhl, manchmal ein wenig neugierig, immer aber zu Hilfe und Unterstützung bereit. Vielleicht liegt es auch an uns, weil wir in Urlaubslaune sind? Eigentlich glaube ich eher, es liegt an der doch mehr reservierten, professionell höflichen Art der Deutschen, wenn wir uns zu Hause oft genug weniger willkommen, manchmal sogar als belastende, ungelegen kommende Gäste mit besonderen Anforderungen fühlen.

Unsere Planung unterscheidet sich je nach Reise

Kapstadt
Kapstadt

Auch für uns gibt es kein Patentrezept für die Planung unserer barrierefreien Reisen. Und als Blaupause übertragbar ist das, was wir machen, sicher auch nicht auf jeden – egal ob behinderter Mensch oder nicht. Dafür sind die Vorlieben, Erwartungen und Vorstellungen einfach viel zu unterschiedlich. Auch tragen das Reiseland, die Bedingungen vor Ort und die Zeit und das Geld, die einem zur Verfügung steht, erheblich dazu bei, wie man seine Reise gestalten kann oder sogar muss.

 

Unsere Reiseplanungen für die Touren mit dem Rollstuhl sind sehr unterschiedlich: mal buchen wir fast alles im Voraus, ein anderes Mal lassen wir etliches auf uns zukommen. Hier ein paar Beispiele: 

  • Städtetrip: Nur Flug oder Bahn und Hotel buchen, der Rest ergibt sich vor Ort. Wobei ich bereits von zu Haus aus recherchiere, welche Museen und Attraktionen wie erreichbar sind, ob sich z. B.  Rollstuhlfahrer vorher anmelden müssen.
  • 1-2 Wochen am Strand: Flug und Hotel buchen, weitere Verkehrsmittel ergeben sich nach Bedarf vor Ort: Bus, Taxi oder nicht umgerüstetes Mietauto
  • 2-3 Wochen (oder gar mehr?) Reise: ggf. Flug buchen, komplette Route planen, auf Handbetrieb für den Rollstuhlfahrer umgerüsteten ("paraplegic hand controls") Mietwagen und ggf. andere Transfers buchen und alle Unterkünfte buchen

Wovon die Reiseplanung abhängt

Great Ocean Road
Great Ocean Road

Oder anders gesehen: ob wir Reisedetails vorher planen und buchen, hängt neben unseren persönlichen Bedürfnissen und Vorlieben von einigen weiteren Faktoren ab:

  • Reisen wir nur an einem Ort oder geht es auf eine Rundreise? Wenn wir nur an einem Ort bleiben, reicht es aus, die Anreise und die Unterkunft zu buchen. Alles Weitere ergibt sich dann vor Ort. Bei einer Rundreise brauchen wir ganz klar wesentlich mehr an Planung.
  • Reisen wir in der Haupt- oder Nebensaison? Nicht nur bei beliebten Reisezielen, häufig bei den von uns benötigten erschwinglichen Hotels mit barrierefreien Zimmern (von denen es nicht so viele gibt – leider) kann es vorkommen, dass vieles bereits ausgebucht und/oder wesentlich teurer ist. Also bleibt nur: planen und vorbuchen.
  • Wie viel Zeit steht mir zur Verfügung? Je mehr Zeit ich für eine Reise habe, umso weniger muss ich vorher planen, denn nicht jeder Tag zählt. Wenn wir aber einiges sehen möchten und nur begrenzt Zeit haben, wird die Planung sicher sinnvoller.
  • Haben wir unterwegs Internetzugang? Dann können wir uns unter Umständen auf kurzfristige Buchungen für die Weiterreise einlassen.

Reiseplanung im Detail

Die Excel-Tabelle mit der Planung unserer Südafrika-Reise 2012
Die Excel-Tabelle mit der Planung unserer Südafrika-Reise 2012

Vom Grundsatz her ist die Planung einer Reise auch per Rollstuhl recht einfach. Unser erster Schritt, nachdem das Ziel klar ist, ist die Buchung der Flüge. Damit haben wir den fix vorgegebenen zeitlichen (und evtl. auch örtlichen) Rahmen.

 

Dann erstelle ich eine Excel-Liste mit allen Tagen, die wir „vor Ort“ sind. Auf diese Tage verteile ich dann geografisch sinnvoll die Orte, die wir auf jeden Fall sehen möchten. Nicht nur, wenn es besonders viel zu sehen gibt, auch weil wir nicht gern tagtäglich neu ein- und auspacken wollen, versuchen wir, an den meisten Orten für mindestens zwei Nächte zu bleiben.

 

In der Tabelle jongliere ich dann manchmal noch ein wenig mit den Daten, etwa nach Verfügbarkeit von Unterkünften oder weil an einem bestimmten Tag ein besonderes Fest irgendwo stattfindet. Irgendwann kommt der Punkt, wo wir dann einfach wissen: ja, das ist es, das ist unsere Reise.

Was kann schiefgehen bei Reisen mit Rollstuhl?

Neuseelands Fiordland
Neuseelands Fiordland

Ist bei unseren Planungen auch schon einmal etwas gründlich schiefgegangen?  Klar, so ist das Leben.

  • Einmal habe ich den Fehler gemacht und zwei rollstuhlgerechte Hotels in Australien in der falschen Reihenfolge gebucht. Das hätte uns knappe 1.000 km zusätzliche Fahrtstrecke für Hin- und Rückfahrt eingetragen. Zum Glück haben wir vor Ort auf halber Strecke ein nettes und geeignetes (Privat-)Zimmer gefunden und konnten so die falsche Buchung einfach verfallen lassen. Und ich schaue seither lieber einmal mehr auf die Landkarte und bin etwas sorgfältiger bei der Routenplanung.
  • Einmal stimmte die Bezeichnung des rollstuhlgeeigneten Bungalows in einem Restcamp des Mapungubwe Nationalparks nicht und wir waren in einen nicht geeigneten, nur über (gefühlte 10) Stufen erreichbaren Bungalow eingebucht. Der „universally accessible“ Bungalow war belegt und die dortigen Gäste waren auch nicht bereit, zu unseren Gunsten umzuziehen. Aber sogar dieses Problem hat sich vor Ort lösen lassen. Wir bekamen einen großen Familienbungalow mit nur einer Stufe und haben unseren Aufenthalt dennoch genießen können.
  • Die größte Pleite war ohne jeden Zweifel, dass wir am 27. März 2008, dem Eröffnungstag des damals neuen Terminal 5 über Heathrow nach Südafrika fliegen wollten und British Airways nicht nur unser Gepäck, sondern auch den Rollstuhl verloren hatte. Das bedeutete dann in der Tat das Aus für diesen Urlaub, denn er traf erst nach knapp drei Wochen (dann allerdings unversehrt und gemeinsam mit dem restlichen Gepäck) wieder bei uns zu Haus ein.

Die Vorzüge der Reiseplanung

Jasper Nationalpark
Jasper Nationalpark

Planung hat noch einige weitere Vorteile: 

  • Wir erfahren durch das Lesen von Reiseführern, von Reiseberichten anderer Urlauber, durch Recherchen im Internet bereits im Vorfeld viel über unser Urlaubsziel. Das ist übrigens schon fast so schön wie das Reisen selbst!
  • Durch die vorherige Planung haben wir das Gefühl, viel mehr zu erleben als ohne.
  • Wir können in Ruhe nach schönen und barrierefreien Unterkünften Ausschau halten, in Ruhe die Preise vergleichen und Anfragen nach Details (wie Türbreiten, Badausstattung oder ähnliches) per Mail klären.
  • Die Planung bietet uns eine gewisse Sicherheit und gewährleistet auch die Entspannung im Urlaub. Diese Zeit ist ja kostbar und kommt uns ohnehin immer schon recht kurz vor, wir wollen sie nicht noch mit nervendem Suchen und Organisationsfragen vor Ort vertun.

Und wie haltet Ihr es auf Euren Reisen? Plant Ihr oder lasst Ihr Euch treiben?

Wie sind Eure Erfahrungen, seid ihr schon einmal mit einer geplanten Reise hereingefallen

oder habt ungeplant etwas besonders Schönes erlebt?

Kommentare: 4
  • #4

    Denise (Mittwoch, 28 Februar 2024 10:31)

    Bei der Planung von Rollstuhlreisen ist eine gründliche Vorarbeit unerlässlich. Es ist schön zu lesen, dass die Autoren ihre Erfahrungen teilen und zeigen, dass Reisen trotz Herausforderungen möglich ist. Besonders inspirierend sind die Geschichten von hilfsbereiten Menschen in verschiedenen Ländern.
    Eine Frage, die sich mir stellt: Wie können wir diese Art von Offenheit und Unterstützung auch in unserem eigenen Umfeld fördern?

  • #3

    Beate (Samstag, 23 Oktober 2021 07:41)

    Vielen Dank für diesen (bestimmt nicht nur Rollstuhlfahrern) Mut machenden Bericht! Ich habe es an anderer Stelle bereits geschrieben: ich bin total beeindruckt, wie Ihr plant und reist.
    Auch ich gehe nie unvorbereitet auf Reisen und weiß ziemlich genau, was ich sehen und erleben möchte, mache auch vorab dementsprechende Notizen in meinem Reisetagebuch, aber Deine detaillierten Excel-Tabellen sind die Krönung!
    Ich hoffe, dass wir alle bald wieder so reisen können, wie wir es lieben - und so wunderschöne Fotos mitbringen, wie Du sie uns hier zeigst.
    Liebe Grüße Beate

  • #2

    Hanne (Donnerstag, 21 Oktober 2021 14:57)

    Hallo du Liebe,
    danke für diesen tollen Beitrag. Ich bin zwar noch nicht ganz so viel und weit gereist, aber meine Reisen in die USA (Texas, New York, Californien) waren super. Ich war immer alleine mit Rollstuhl unterwegs und es gab keinerlei Probleme, alle Menschen sehr hilfsbereit und wie du schon sagst, helfen sie ohne dass Frau lange darum bitten muß.
    Nur ein umgebautes (Handgas/Bremse, Rolliladesystem ) Mietauto habe ich leider nie gefunden, mir wurde überall gesagt, das hätte es einmal gegeben, wäre aber abgeschafft worden.
    Ich hatte aber auch ohne das Auto immer einen tollen Urlaub und mußte auf kaum etwas verzichten.
    Liebe Grüße Hanne

  • #1

    Dorothea Isserstedt (Mittwoch, 20 Oktober 2021 23:42)

    Hallo !
    Wir sind 36Jahre verheiratet und auch wir sind gern gereist mit einem Rolli für Männe. Er ist Spastiker und ich bin hochgradig schwerhörig. Wir haben es so gehalten: in Deutschland oder nach Österreich fahren wir alleine.
    Aber in andere Länder nur mit Gruppe, falls was sein sollte, dass wir Ansprechpartner haben. Einmal wollten wir zum Wale gucken fahren alleine, aber die Familie hat es uns ausgeredet, es ist zu gefährlich, wenn wir stranden durch Krankheit/Unfall und nicht weiterkönnen.
    Die letzten vier Jahre war nicht genug Kraft da. Wir hoffen, es wird nochmal besser.
    Freundliche Grüsse Dorothea Isserstedt