Auf in den Kruger!


Kruger Statue am Paul Kruger Gate
Kruger Statue am Paul Kruger Gate

Am nächsten Morgen hieß es dann früh aufstehen und nach einem reichhaltigen Frühstück aufbrechen. Zunächst einige Einkäufe (Lebensmittel, Getränke) in Hazyview erledigen und dann über die R 536 in den Kruger Nationalpark. Auch wenn es nicht der kürzeste und schnellste Weg zu unserem ersten Camp, Letaba, sein würde: wir hatten uns entschlossen, über das Paul Kruger Gate in den Park zu fahren. Es ging recht geschwind und wir sahen die große Kruger Statue vor dem Gate. Die Formalitäten erledigt und schon waren wir im Park. Unsere erste Sichtung? Nein, keine Impalas, Zebras waren’s.

Skukuza

Unser Weg führte und dann weiter, immer geruhsam mit meist weniger als den erlaubten 50 km/h zuerst nach Skukuza. Dort haben wir die ATM genutzt und uns mit Geld versorgt. Gleichzeitig blieb auch noch Zeit, die wunderbar blühenden Seerosen zu bewundern. Weiter ging es von hier über den Sabie River. Dort durchquerte grade eine große Herde Elefanten mit etliche Jungen den Fluss und auf der anderen Seite konnten wir die ersten Flusspferde und ein großes Krokodil betrachten. Es fiel uns schwer, weiter in Richtung Tshokwane zu fahren. Aber am dortigen Picknickplatz legten wir eine Rast ein, genossen einen Kaffe und etwas Kühles zu trinken und teilten uns einige Sandwiches. Während unsere Pause hatten wir viel Gelegenheit, die zahlreichen und zum Teil ganz schön frechen Vögel zu bewundern, vor allem die Rotschwingenstare haben erkannt, dass man gut gefüttert wird von vielen Touristen.

Impalalilie
Impalalilie

Auf dem weiteren Weg haben wir in Satara nur kurz angehalten, frische Getränke aus dem Kofferraum geholt und die blühenden Impalalilien fotografiert, unser gebuchtes Camp rechtzeitig zu erreichen war uns erst einmal wichtiger. Aber ein Stopp musste dann doch sein: auf der Brücke über den Olifants darf man nämlich auch aussteigen. Von oben konnten wir einiges sehen, vor allem unzählige und beeindruckend große Krokodile.

Leopard im Baum

Leopard
Leopard

Kaum wieder auf der Straße gab es schon wieder Anlass, anzuhalten: ein Leopard hatte es sich in einem Baum gemütlich gemacht. Klares Anfängerglück für den SA-Neuling – aber auch wir hatten bisher noch nie einen LiT (leopard in tree) gesehen. Leider haben wir und die anderen Schaulustigen ihn wohl doch ein wenig gestört, denn bald verließ er seinen Baum und verschwand in dichten Busch. Dennoch: ein echtes WOW-Erlebnis.

Elefant und Auto
Elefant und Auto

Kurz vor Olifants gab es dann eine kleine Umleitung: statt über die Teerstraße ging es via S 92 und S 91 über Schotter weiter. Zum Glück hat es uns nicht zu viel Zeit gekostet und wir erreichten Letaba noch rechtzeitig vor dem Torschluss um 18 Uhr. Einchecken und Kauf der Wildcard klappte ohne Probleme, dann ging es ab in unseren Bungalow, Auto aus- und Unterkunft eingeräumt. Dann den Grill entzünden und das erste Braai der Reise konnte beginnen. Es war ein schöner Abend mit vielen Sternen, rundum glühenden Feuern und den Geräuschen des Abends im Camp, einem Besuch der halbzahmen Buschböckchen und schließlich brach unsere erste Nacht im Busch an.

Letaba

Licht durch die Wolken
Licht durch die Wolken

Am nächsten Morgen sind wir früh aufgestanden – wir wollten endlich einmal zu den ersten gehören, die das Camp verlassen. Und es hat wirklich geklappt. Wir haben eine morgendliche Runde gedreht und an diesem Tag auch einiges gesehen. Das Wetter war bedeckt – aber ein Lichtblick: Sonnenstrahlen zwischen den Wolken war uns doch vergönnt. Vorbei kamen wir an einem typischen Anzeichen für die Anwesenheit von Rhinos, einer typischen Latrine. Ansonsten sahen wir die üblichen Verdächtigen, Elefant, Impalas, Giraffen usw. bevor wir für ein gemütliches Frühstück ins Camp zurückkehrten.

Büffelherde
Büffelherde

Am Nachmittag gab es die zweite Pirschfahrt des Tages. Und auf einmal fanden wir uns in einer beeindruckend großen Büffelherde wieder. Wir hatten schon Sorge, wir kämen überhaupt nicht weiter und würden den Toresschluss im Camp versäumen, der erste Wagen hinter uns wendete auch schon um umzukehren Richtung Letaba, da endlich löste sich die Herde und wir hatten eine Chance weiter zu fahren. Auf unsere restlichen Fahrt sahen wir „nur noch“ Zebras und konnten pünktlich um 17:50 Uhr das Tor zum Camp hinter uns lassen und den Abend mit einem gemütlichen Braai beginnen.

Lower Sabie

Nach einer ruhigen Nacht hieß es am nächsten Morgen Aufstehen und Packen, denn wir wollten weiter in das zweite gebuchte Camp: in den Süden des Kruger National Parks, nach Lower Sabie. Auf der Brücke über den Olifants River konnten wir aussteigen und sahen eine recht große Gruppe Flusspferde. Auch für uns etwas Neues. Eindeutig ein Vorteil des auch heute wieder bedeckten Himmels, denn bei Sonne halten sich die Tiere meist im Wasser auf. Man kann sie dann hören und mit viel Glück Kopf, Ohren, Maul sehen. So hatten wir aber jetzt eine ganze Gruppe unterschiedlichsten Alters und von klein bis groß vor dem Objektiv.

Eine erste kurze Pause legten wir im Olifants Camp ein und genossen dort den Blick von der Aussichtsterrasse. Der ist in jedem Fall eindrucksvoll, war aber heute bei einsetzendem Regen noch spannender: je länger wir den Fluss mit dem Fernglas betrachteten, desto mehr Flusspferde entdeckten wir. Ich hatte so viele noch nie außerhalb des Wassers gesehen. Im Shop haben wir uns dann noch mit kühlen Getränken und einem kleinen Snack versorgt und dann ging die Fahrt weiter Richtung Süden.

Panoramablick vom Olifants Camp
Panoramablick vom Olifants Camp
Rhino
Rhino

Was haben wir unterwegs gesehen an diesem Tag? Flusspferde, Elefanten, Warzenschweine, einen Strauß, in einer Baumgabel diesmal … nein keinen Leoparden, einen Kaffernhornraben mit eindrucksvollem Schnabel, aber ansonsten ein eher hässlicher Zeitgenosse. Und dann, unser erstes Rhinozeros der Reise. Nein ich sage jetzt nicht wo… das sollte man wegen der Wilderei, der immer mehr dieser bedrohten Tiere zum Opfer fallen, nicht tun. Schließlich fielen bis jetzt (kurz vor Weihnachten 2012) 633 Rhinos, davon allein 395 im Kruger, Wilderern zum Opfer. Aber ein Foto von dieser eindrucksvollen Begegnung muss denn doch sein.

Hyäenen
Hyäenen

Kurz vor Lower Sabie, es war schon ein recht schlechtes Fotografenlicht, hatten wir dann eine sehr berührende Begegnung mit Tüpfelhyänen, die in aller Ruhe mitten auf der Straße und von uns völlig ungerührt spielten. Klar haben wir dort eine Weile gestanden und geschaut. In der Folge mussten wir uns wieder einmal beeilen um das Camp rechtzeitig vor Toresschluss zu erreichen. Nach Bezug unseres Bungalows gab es, na was wohl, wieder das obligatorische abendliche Grillen. Auch wenn es bedeckt und kühl war konnten wir sogar auf unserer Terrasse essen und ein Glas Wein trinken – der Blick auf den Fluss nutzte uns wegen der nächtlichen Dunkelheit erst einmal nichts. Nur die Geräusche der zahlreichen Flusspferde, die konnten wir hören.

Bungalow in Lower Sabie
Bungalow in Lower Sabie

Den Blick genießen konnten wir erst am nächsten Morgen. Der brachte außer Aussicht nach nächtlichem Regen einen sehr bedeckten Himmel und wenig gutes Fotografenlicht. Zunächst wurde Wäsche gewaschen und im Trockner getrocknet, denn inzwischen hatte es angefangen zu regnen. Dennoch brachen wir auf und sind erst einmal in Richtung Skukuza gefahren auf der Suche nach spannenden Tiersichtungen. Was haben wir gesehen? Einen imposanten Kudu-Bullen und ziemlich nasse Affen – aber das war es auch im Wesentlichen. (Nicht weiter berichtenswert: unser vergeblicher Versuch, mit mindestens 20 anderen Autos die angeblich im Gebüsch versteckten Löwinnen mit jungen Löwen zu sehen – ja selbst hören konnte man sie nicht.)

 

Zebras - in schwarz-weiss
Zebras - in schwarz-weiss

In Skukuza angekommen haben wir dann nicht nur den Shop unsicher gemacht (und nicht viel gekauft – das was es gab war uns zu kitschig und zu teuer) und sodann im Restaurant Wooden Banana einen Imbiss genommen. Nun ist das Essen in den Parkrestaurants allenfalls mittelmäßig – aber das war nun wirklich kein einladendes Mahl in willkommener Atmosphäre. Nein, die Auswahl an Speisen ist klein, deren Zubereitung lieblos und der Service? Offenbar wird das Personal schlecht bezahlt und nicht geschult – oder wie sonst erklärt es sich, dass es keinen Gruß für uns gab, kein Lächeln, noch nicht einmal Augenkontakt? Und das galt für alle, die wir antrafen, egal, ob der Koch, die Kassiererin oder der Kellner. Dort werden wir sicher nicht wieder essen!

 

Unsere Rückfahrt bescherte uns mehr Regen, wenig zu sehen. Aber immerhin hat am Abend der Regen nachgelassen, sodass wir tatsächlich noch auf der Terrasse grillen, aber nur in der Küche essen konnten.

 

Am nächsten Morgen brach unser letzter Tag im Kruger an. Daher wurde zunächst gepackt und dann machten wir uns auf den Weg Richtung Crocodile Bridge. Die letzten Tiere waren Zebras, sie verabschiedeten uns aus dem Park.

 

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Die kompletten Fotos unserer Südafrikareise 2012 gibt es bei flickr.

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