Kapstadt

Und so ging es dann am nächsten Morgen Richtung Kapstadt, mit einem Luxusauto. Das Beste daran: der Gatte, der nie Alkohol trinkt, konnte wieder fahren. Und wir Schnapsdrosseln hatten schon am Reisetag das Glück, die geplante Wein- und Olivenölprobe unbeschwert genießen zu können: ins Hotel wurden wir ja gefahren.

Weinprobe bei Yonder Hill

Yonder Hill
Yonder Hill

Und dann ging es weiter zu unserem „touristischen Pflichtprogramm“ des Tages. Das Gebiet um Stellenbosch und Paarl ist das Zentrum des Weinbaus am Kap. Dabei verlagert sich das Zentrum des Weinbaus in Südafrika zunehmend in Richtung der kühleren Einflüsse der False Bay und der Universitätsstadt Stellenbosch:

 

„Die alles in allem besten Weine kommen von Weingütern,

die um die für südliche Meeresbrisen von der False Bay offene Stadt Stellenbosch oder so hoch in den Bergen liegen,

dass sich die Höhe und der kühle Wind auswirken.

Die eindrucksvollen Helderberg Mountains nord-östlich von Somerset West bilden in der Weingeographie der Gegend einen wichtigen Faktor, und auf ihrer Westflanke befinden sich viele strebsame Weinerzeuger.“

(Hugh Johnson/Jancis Robinson, Der Weinatlas)

 

Das Yonder Hill ESTATE ist eines der kleinsten Weingüter an der berühmten Wein Route R44 zwischen Somerset-West und Stellenbosch. Es gehört Frikkie Naudé und seiner Familie, einem recht bekannten südafrikanischen Rugby Spieler.

 

An den Hängen des Helderberg werden auf ca. 13 Hektar werden hier unter hervorragenden klimatischen Bedingungen seit 1993 unter dem Namen Yonder Hill Rotweine angebaut. Die Rebsorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot und Shiraz werden auf dem Weingut verarbeitet und die Weine lagern lange in französischen Eiche-Fässern bis zur optimalen Reife.

 

Wir hatten unseren Besuch bereits von Deutschland aus geplant und uns angemeldet und so wurden wir von Carmen bei unserer Ankunft bereits erwartet und sehr freundlich begrüßt. Sie berichtet über das Weingut, über den Ableger Olyfberg, wo Oliven zur Ölgewinnung gezogen werden und stellte uns kenntnisreich und mit viel Spaß am Produkt die Weine und auch die verschiedenen Öle vor. Uns hat es gut gefallen hier, die Probe war klein und superfein – und natürlich haben wir am Ende auch eingekauft…

 

Kapstadt mit Tafelberg
Kapstadt mit Tafelberg

Am späteren Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg nach Kapstadt, auf in unser letztes Hotel. Das Protea Sea Point ist günstig, gut gelegen und bietet alles, was man von einem 3*-Hotel erwartet. Das Einchecken ging schnell und professionell und unsere Zimmer waren modern, sauber und komfortabel eingerichtet. Insgesamt haben wir uns hier wohlgefühlt – und schon für den nächsten Aufenthalt reserviert. Im Haus gibt es eine Spur Steak Ranch – und die haben wir an diesem Abend für unser Dinner genutzt. Für eine Fahrt an die Waterfront oder die Suche nach einem anderen Lokal in der Nachbarschaft waren wir einfach zu faul. Wir haben es nicht bereut, es war ein netter Abend (es gab viele Geburtstagskinder im Restaurant und alle bekamen ein Ständchen aller Kellner…) und das Essen war so gut, wie man es bei dieser südafrikanischen Steakhauskette erwarten kann.

Two Oceans Aquarium und Waterfront

V&A Waterfront in Kapstadt
V&A Waterfront in Kapstadt

Am folgenden Morgen haben wir uns dann auf den Weg gemacht zur V&A Waterfront. Das Wetter war trocken und manchmal sogar sonnig – nur der Tafelberg hüllte sich ab 9 Uhr früh beharrlich in sein Tafeltuch. Also machte eine Fahrt mit der Gondel erst einmal keinen Sinn. So haben wir die Waterfront erbummelt, ein paar Souvenirs eingekauft, zwischendurch das gastronomische Angebot genutzt. Am Nachmittag dann wurde es grau, kühl und begann leicht zu regnen – also haben wir beschlossen, dass dieses Wetter grad recht für einen Besuch des Two Oceans Aquarium ist.

 

Das Two Oceans Aquarium hat seinen Namen aufgrund der Lage am Atlantischen und Indischen Ozean. Das 1995 eröffnete Aquarium beherbergt in über 30 Becken 300 Fischarten aus beiden Ozeanen, dazu kommen wirbellose Tiere wie Anemonen, Quallen, Röhrenwürmer, Muscheln, Schnecken und Krebse. Besondere Attraktionen sind der 2 Mio. Liter fassende Open Ocean Tank, in dem Haie und Rochen zu sehen sind, und der Living Kelp Forest (Seetang-Wald), der die Tierwelt an der Küste widerspiegelt. An einem Sandstrand mit Pinguinen und Robben werden Ebbe und Flut am Kap simuliert.

Rundfahrt über die Kaphalbinsel

Pinguine am Boulders Beach
Pinguine am Boulders Beach

Am nächsten Tag stand eine Rundfahrt über die Kaphalbinsel auf dem Programm. Leider war das Wetter sehr unbeständig, wir hatten zwar auch mal Sonne, zwischendurch aber auch immer mal wieder Regen. Nach einem gemütlichen und sehr leckeren Frühstück in Hout Bay gind es zunächst nach Constantia, dem vor allem durch seine Weingüter bekannten Vorort Kapstadts. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen, besonders die sogenannte Constantia Wine Route, an der die bekannten Weingüter Groot Constantia, Klein Constantia, Buitenverwachting, Constantia Uitsig und Steenberg liegen. Wir bummelten bei leichtem Nieselregen über Groot Constantia. Hier begann Simon van der Stel, der erste Gouverneur der niederländischen Kapkolonie, die ersten Weinstöcke anzupflanzen. Groot Constantia ist ein Beispiel für den Baustil der Kapholländer und eine bekannte architektonische Sehenswürdigkeit im Gebiet.

 

Von hier ging es weiter zum Boulder’s Beach. Das ist ein Strandabschnitt in Simon’s Town auf der Kap-Halbinsel, etwa 20 Autominuten von Kapstadt entfernt. Bekannt ist er für seine eine Brillenpinguin-Kolonie. Zwei Stege, die die dortigen ca. 3000 Brillenpinguine vor allem vor den Besuchern schützen sollen, führen zum Strand. Die Brillenpinguine sind die einzigen heute noch in freier Wildbahn lebenden Pinguine Afrikas.

♁34° 21′ 25″ S, 18° 28′ 26″ O
♁34° 21′ 25″ S, 18° 28′ 26″ O

Dann ging es weiter, am Meer entlang und hoch zur Nationalpark-Einfahrt. Die Kap-Halbinsel ist eine rund 35 Kilometer lange Halbinsel südlich von Kapstadt. An ihrem südlichen Ende liegen das Kap der Guten Hoffnung und der Cape Point. Sie besteht aus vorwiegend mit Fynbos-Vegetation bewachsenen Höhenzügen und steinigen Flächen, ein großer Teil gehört zum Table-Mountain Nationalpark. Der Park ist bekannt für seine reiche, vielfältige und einzigartige Fauna und Flora und die Naturlandschaft mit ihren schroffen Klippen, den steilen Hängen und Sandbänken.

 

Unser Ziel war – das musste einfach sein – natürlich das Kap der Guten Hoffnung, ein sehr markantes, früher wegen seiner Klippen gefürchtetes Kap nahe der Südspitze Afrikas. Es ist der südwestlichste, nicht der südlichste Punkt Afrikas (das ist das Kap Agulhas), und damit jenes Kap, an dem die afrikanische Küste ihren Schwenk nach Osten beginnt und die Passage in den Indischen Ozean anzeigt. Die auf einem breiten Holzpaneel nahe am Wasser angezeigten geografischen Koordinaten lauten: ♁34° 21′ 25″ S, 18° 28′ 26″ O. Von dort machten wir uns dann gemütlich wieder zurück auf den Weg nach Kapstadt.

Essen im La Colombe

La Colombe
La Colombe

Für unseren letzten Urlaubsabend hatten wir etwas Besonderes geplant: ein Essen im besten Restaurant Südafrikas. Und das Schöne dabei ist: hier braucht man noch nicht einmal besonders vornehm angezogen zu sein. Besser sogar, man stellt sich darauf ein, dass man auf Constanitia Uitsig, einem der ältesten Weingüter in Südafrika ist, es kann dort unter Umständen sogar matschig sein….

 

S. Pellegrino hat La Colombe auf Platz 12 der 50 besten Restaurant der Welt gewählt, das beste Ranking, das ein südafrikanisches Restaurant jemals erzielt hat in den acht Jahren, seit der Preis verliehen wird. La Colombe hat außerdem den Aqua Panna Award als bestes Restaurant Südafrikas und im Mittleren Osten gewonnen und belegt Platz eins unter den Top Ten Restaurants des Landes.

 

Eine rechtzeitige Reservierung ist ratsam, das Restaurant ist begehrt. Aber das war per Mail schon von Deutschland aus kein Problem. Und so nehmen wir, freundliche begrüßt und umsorgt an unserem Fenstertisch Platz. Der junge Mann im Service bringt nicht nur die Weinbibel und das gedruckte Menu sondern auch eine große Tafel zu unserem Tisch und stellt sie auf eine Staffelei. Darauf ist mit Kreide das Menü geschrieben. Er erklärt uns jeden Gang en détail. La Colombe ist ein Restaurant, in dem man sich entspannt verwöhnen lassen kann. Jeder Gang unseres Menus war vorzüglich, begleitet von den jeweils passend ausgesuchten Weinen und wir haben den Abend absolut genossen:

 

Wir haben uns Zeit genommen und die Gerichte sinnenfreudig genossen. (Und in 2013 werden wir zurückkehren, versprochen!)

 

Neighbour"goods"market in Woodstock

Samstagsmarkt in der Old Biscuit Mill
Samstagsmarkt in der Old Biscuit Mill

Und unser letzter Vormittag in Kapstadt war dann gefüllt mit einem Besuch des Neighbourgoods Markets im Stadtteil Woodstock. Jeden Samstagmorgen zieht es Jung und Alt zum Neighbourgoods Market nach Woodstock. In der Old Biscuit Mill treffen sich Partygänger, Familien auf Wochenendausflug, Touristen und Trendsetter. Zusammen schlängelt man sich dicht an dicht vorbei an Gemüse vom Biobauern, frischem Brot, Gourmet Sandwiches, exotischem Schinken, Frucht Shakes und Kaffeespezialitäten. Man sollte genügend Zeit und Appetit mitbringen um überall einmal zu kosten. Tiefer im Marktplatz findet man dann ganze Mahlzeiten. Vom Steaksandwich über Rösti mit Eggs Benedict bis hin zu asiatischen Gerichten und Bier aus regionalen Brauereien. Mit einem Teller voll Leckereien kann man sich dann draußen zu einem gemütlichen Plausch in die Sonne setzten.

 

Neben den Marktständen gibt es hier auch permanente Geschäfte. Zwischen antiken Möbeln, hippen Klamotten und allerlei kunstvollen Kleinigkeiten lässt sich gut die eine oder andre Stunden vertrödeln.